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3. März 2025, 15.00 Uhr „Mit Diabetes mellitus ins Krankenhaus: Was müssen Sie beachten“ Referenten: Diabetesberatung Ort: Konferenzraum M0 (Raum 127) Die Teilnahme ist kostenfrei. DIABETES-INFOSTUNDE kooperierenden Orthopädie-Schuhtechniker bereits eine Spezialsohle oder ein Spezialschuh angepasst werden. Bei infizierten Wunden erfolgt eine antibiotische Therapie. Bei Durchblutungsstörungen können diese über interventio- nell-radiologische Eingriffe oder gefäßerweiternde Infusionen therapiert werden. Parallel wird die Blutzuckereinstellung optimiert. Bei Bedarf erfolgt eine Schmerztherapie. Gibt es neben den neuropathischen Schmerzen weitere Symp- tome, auf die Risikopatienten achten sollten? Schmerzen müssen aufgrund der Nervenschädigung nicht unbedingt vorliegen. Wichtig für die Früherkennung ist die regelmäßige Fußinspektion. Dazu gehören auch eine gute Hautpflege zur Vermeidung von Hauttrockenheit und Riss- bildungen sowie das Tragen von ange- passtem und geeignetem Schuhwerk. Besteht bei Diabetischem Fußsyndrom akute Lebensgefahr? Bei der Infektion einer Wunde kann es unter Umständen zu einer Einschwemmung der Keime in die Blutbahn und somit zur Sepsis bis hin zum septischen Schock kommen, einem Krankheits- bild, bei dem ohne eine intensivmedizinische Versorgung Lebensgefahr besteht. Wird ein Diabetisches Fußsyndrom rechtzeitig erkannt, können bedrohliche Komplikationen meist vermieden werden. Daher spielen die Früherkennung und Prävention eine sehr wichtige Rolle. Begünstigen Rauchen und Übergewicht das Auftreten eines Diabetischen Fußsyndroms? Nikotinkonsum schädigt zusätzlich die Gefäße und begünstigt die Arteriosklerose. Dadurch kann die Durch- blutung der Beine und Füße weiter reduziert werden, was wie- derum die Wundentstehung und die Nervenschädigung begünstigt. Durch Adipositas besteht zudem eine gewichts- bedingte, mechanische Belastung der Füße. Die Entstehung eines Charcot-Fußes (Sonderform des Diabetischen Fuß- syndroms mit Knochenveränderungen, Brüchen und Deformi- tät des Fußes) kann dadurch schon früher auftreten. Ernstfall Amputation: Welche Folgen können auftreten? 85 Prozent der Amputationen können durch eine frühzeitige Diagnosestellung, moderne Wundversorgung und speziali- sierte Therapie durch ein interdisziplinäres Team verhindert werden. Sollte eine Amputation unumgänglich sein, wird immer versucht werden, nur den kleinstmöglichen Teil einer Extremität abzunehmen. Oftmals ist die Entfernung einzel- ner Zehen oder auch eine sogenannte „innere Amputation“ (das Entfernen von betroffenen Knochen unter Erhaltung der Zehe) ausreichend, die im Anschluss für den Patienten kaum Beeinträchtigungen bedeuten. Sollte es zu größeren Ampu- tationen kommen, so sind die schwerwiegendsten Folgen Wundheilungsstörungen und soge- nannte Phantomschmerzen im abgenomme- nen Körperteil. Was bietet der zertifizierte Schwerpunkt am Marienhospital? Der Fokus in unserer zertifizierten Fußbehandlungseinrichtung (DDG) liegt auf der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den an der Behandlung des Diabeti- schen Fußsyndroms beteiligten Fachexperten. In enger Abstimmung arbeiten wir als Diabetologen und Angiologen mit unseren Gefäß- und Wundassistentinnen, unseren Kollegen der Gefäßchirurgie und interventionellen Radiologie zusammen. Unser gemeinsames großes Ziel ist die Amputationsrate so gering wie möglich halten. Dr. Philipp Schädle, Facharzt für Innere Medizin, gaben Antworten Hui Jing Qiu, Fachärztin für Innere Medizin und Angiologie, und Diabeto- login nach DDG 85 % der Amputationen können durch frühzeitige spezialisierte Therapie verhindert werden Anja Dautel, Patienten-Informationszentrum am Marienhospital, stellte Fragen 21 marien 01 | 2025

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