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»Es braucht ein großes technisches Verständnis und viel Einfühlungs- vermögen, denn wir betreuen Patienten in einer sehr intimen Situation – ihrem Schlaf.« Cornelia Jung, leitende MTA im Schlabor Präzision und Feingefühl Die präzise Erfassung und Auswertung dieser Daten liegt in der Verantwortung der MTAs, die dabei große Kompetenz im Umgang mit komplexen Geräten, aber auch viel menschliches Feingefühl beweisen. „Es braucht ein großes technisches Ver- ständnis und zugleich viel Einfühlungsvermögen, denn wir betreuen Patienten in einer sehr intimen Stiuation – ihrem Schlaf“, betont Cornelia Jung, leitende MTA des Schlaflabors. Bei ihrer Arbeit ist daher der Umgang mit den hochmodernen Geräten ebenso essenziell wie die Fähigkeit, den Patienten Vertrauen und Sicherheit zu vermitteln. „Denn nur so lassen sich aussagekräftige Ergebnisse gewinnen, die den Hilfe- suchenden auf dem Weg zu einem erholsamen und gesunden Schlaf helfen können“, ergänzt Stefanie Reinhardt. Diagnostische und therapeutische Nacht In der Regel verbringen die Patienten zwei Nächte im Schlaf- labor. In der ersten Nacht werden nach einem ausführlichen Vorgespräch umfassende Messungen durchgeführt, um das Schlafverhalten zu analysieren. Mithilfe von Schlaf-EEG und Elektrookulogramm (EOG) werden unter anderem Atmung, Gehirnaktivität, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung des Bluts, Augenbewegung und Muskelaktivität aufgezeichnet. Die Werte geben Auskunft über die Schlafqualität und die verschiedenen Schlafphasen. Pro Patient werten die MTAs bis zu 800 Seiten Datenmaterial aus und bereiten die Analyse für die Schlaf- mediziner vor, die daraufhin eine genaue Diagnose stellen. Ergibt der Befund etwa eine behandlungsbedürftige Schlaf- apnoe, erfolgt in der zweiten Nacht im Rahmen der PAP-Thera- pie (= positive airway pressure), auch „Überdrucktherapie“, die Anpassung einer Schlafmaske. Die Geräte nutzen dabei normale Raumluft, um eine Luftschiene im Rachen zu erzeu- gen. Dadurch bleiben die oberen Atemwege offen, und es kann meist eine komplette Normalisierung der Atmung im Schlaf erreicht werden. Schlaf gut, alles gut Viele Patienten sind zunächst skeptisch und sehen der Proze- dur des überwachten Schlafs oder der Anpassung einer Schlaf- maske mit gemischten Gefühlen entgegen. Doch verlassen die meisten das Schlaflabor spürbar erleichtert. Sobald die Ursache ihrer Schlafprobleme erkannt ist, kann eine gezielte Therapie eingeleitet werden. Dies verbessert nicht nur ihre Lebensqualität erheblich, sondern kann in manchen Fällen sogar lebensrettend sein. Dafür setzen Cornelia Jung und Stefanie Reinhardt zusammen mit ihren Kolleginnen und Kolle- gen Nacht für Nacht und Tag für Tag ihr technisches Know-how und ihre Empathie ein – mit höchster Präzision und Hingabe. Ausbildung MT-F Ein Beruf im Dienste des Schlafs klingt interessant für Sie? Zum 1.9.2025 starten wir die Ausbildung zur Medizinischen Technologin bzw. zum Medizinischen Technologen für Funktionsdiagnostik (MT-F) . Informationen unter https://www.marienhospital - stuttgart.de/karriere/gesundheitsfachberufe/mt-f- ausbildung/ oder ausbildung@vinzenz.de INFO Bis zu 800 Seiten mit Messdaten fallen pro Patient und Nacht an. Gemessen werden u. a. Atmung, Gehirn- und Herzaktivität, Sauer- stoffsättigung, Augen- und Körper- bewegung. Eine Videokamera samt Mikrofon zeichnet zudem die Bewegungen und Geräusche (Schnarchen, Sprechen) auf 23 marien 01 | 2025 MEDIZIN

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