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Seit Anfang dieses Jahres hat das Marienhospital Stuttgart seine Expertise im Bereich Altersmedizin ausgebaut. In der neu gegründeten Klinik für Geriatrie erhalten Patienten mit altersbedingten Erkrankungen durch ein geschultes Team spezielle Therapie und Unterstützung. Ziel ist es, die Menschen in ihrer körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit so weit zu rehabilitieren, dass sie ihr bisheriges Leben wieder selbstständig aufnehmen können. „Ich bin hier der Jungspund“, lacht Heidrun Bühler. Die leb- hafte 83-jährige ehemalige Förderschullehrerin ist während zwei Wochen Patientin in der geriatrischen Spezialabteilung des Marienhospitals. In die Klinik für Geriatrie werden ältere und alte Menschen mit oft komplexen Gesundheitsproblemen aus den operativen und konservativen Kliniken des Marien- hospitals aufgenommen. Ein multiprofessionelles Team sorgt hier für eine gezielte Behandlung, Betreuung und Förderung. Dies erfuhr auch Heidrun Bühler. Plötzlich Patientin Zwei Tage vor ihrer Entlassung sitzt sie in ihrem sonnigen Einzelzimmer im vierten Stock des Hauses St. Veronika. „Dass ich nach meinem Unfall hier so schnell aufgenommen wurde, war ein großes Glück“, sagt sie und lächelt dabei Patienten- betreuerin Dimitra Pezertzoglou an, die für einen kurzen Plausch zu ihr ins Zimmer gekommen ist. Vor drei Wochen war Heidrun Bühler noch selbst als Besucherin ins Marienhospital gekommen. Ihren Mann hatte sie besucht, der wegen eines schweren Hexenschusses stationär behandelt werden musste. Als sie auf dem Nachhauseweg über den Marienplatz lief – „Ich war ganz darauf konzentriert, den Eingang zur U-Bahn zu finden“ –, sei sie mit einem Kind kollidiert, das auf seinem Laufrad plötzlich vor ihr vorbeifuhr. „Es ging alles so schnell, ich kann mich kaum erinnern. Plötzlich lag ich am Boden und zig Menschen um mich herum boten mir ihre Hilfe an“, erinnert sie sich. Der Krankenwagen fuhr sie zurück ins Marienhospital. Ein zertrümmerter rechter Oberarmkopf machte den Einsatz einer künstlichen Gelenkprothese notwendig. So fand sie sich im Anschluss an die Operation auf der Station der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie wieder, nur zwei Zimmer entfernt von ihrem Mann. Kompetenz und Kooperation „Unsere enge Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen medizinischen Disziplinen machen es möglich, dass wir ältere Patienten nach einer Akutbehandlung schnell in unsere Sta- tion übernehmen können. Dort starten wir dann unmittelbar mit individuellen Maßnahmen zu Mobilisierung und Funktions- erhalt“, erklärt Schwester Patricia Baumann, die als Case Gefördert und gefordert Altersgerechte medizinische Versorgung und Rehabilitation Sozialer Austausch wird gefördert: Im „ Wohnzimmer “ der geriatrischen Station kön- nen die Mahlzeiten gemeinsam eingenommen, und es kann zusammen gespielt werden MEDIZIN UND PFLEGE marien 02 | 2024 22
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