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Strategien zur Prävention und Behandlung Die Grippe, auch Influenza genannt, ist eine weit verbreitete Atemwegserkrankung, die besonders in den kalten Monaten grassiert. Sie betrifft jährlich Millionen von Menschen. Eine Verschleppung der Krankheit oder ein besonders schwerer Verlauf ist für bestimmte Risikogruppen potenziell lebensgefährlich. Wie gefährlich ist eine Grippeinfektion? Eine Grippeinfektion ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Ins- besondere bei bestimmten Risikogruppen ist die Gefahr schwerwiegender Komplikationen gegeben. „Eine Grippe- infektion kann durchaus zu Lungenentzündung, Herzmuskel- entzündung und anderen schwerwiegenden Erkrankungen füh- ren, besonders bei Personen mit einem geschwächtem Immunsystem oder Vorerkrankungen“, erklärt Dr. Marcus Bauer, Facharzt für Arbeits- und Allgemeinmedizin am Marien- hospital Stuttgart. Welche Symptome treten auf? Die Grippe äußert sich typischerweise durch ein sehr plötzlich eintretendes hohes Fieber, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen, trockenen Husten sowie Schluckbeschwerden. Auch Luftnot und massive Erschöpfung gehören mitunter zum Krankheits- bild. Im Gegensatz dazu sind die Symptome eines grippalen Infekts zwar ähnlich, treten meist aber deutlich milder und schleichend auf. Wer ist besonders gefährdet? Chronisch Kranke, Menschen ab 60 Jahre, Schwangere und Personen mit Vorerkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem sowie medizinisches Personal zählen zu den Risikogruppen. Für sie kann eine Grippeinfektion schwer- wiegende Folgen haben. Wie kann man sich schützen? „Die Grippeschutzimpfung ist die effektivste Methode, sich und andere vor schweren Verläufen einer Infektion zu schüt- zen,“ betont Dr. Marcus Bauer. Neben den Risikogruppen sollte insbesondere das medizinische Personal, welches täglich mit Patienten in Berührung kommt, geimpft sein, um die Patienten- sicherheit zu gewährleisten. Außerdem sei eine jährliche Imp- fung notwendig, da sich die Grippeviren leicht verändern kön- nen und der Impfstoff entsprechend angepasst werden müsse. „Die Impfstoffe bieten nur für die jeweils aktuelle Saison den bestmöglichen Schutz“, sagt der Mediziner. Nach der schweren Grippewelle in der vergangenen Saison ist nicht vorauszusehen, wie sich das Infektionsgeschehen Ende des Jahres entwickeln wird. „Ratsam ist, sich rechtzeitig vor Beginn der Grippesaison impfen zu lassen, vorzugsweise im Oktober oder November. So kann man einem schweren Verlauf vorbeugen“, rät Dr. Bauer. Was tun bei einer Erkrankung? Um eine Grippe effektiv auszukurieren, ist körperliche Anstrengung zu vermeiden und ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Bettruhe hilft dem Körper, sich zu erholen und das Immunsystem zu stärken. Bei Bedarf können Schmerz- mittel oder fiebersenkende Mittel eingenommen werden, jedoch sollte vorher ärztlicher Rat eingeholt werden. Was das Immunsystem stärkt • Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Eiweiß und gesunden Fetten ist, liefert wichtige Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien und Antioxidantien. • Regelmäßiger und ausreichender Schlaf ist essen- ziell für ein starkes Immunsystem. Während des Schlafs erholt sich der Körper und kann Infektionen bekämpfen. • Körperliche Aktivität stärkt das Immunsystem und steigert die Abwehrkräfte gegen Krankheits- erreger. • Stressmanagement : Chronischer Stress schwächt das Immunsystem. Meditation, Atemübungen und Entspannungstechniken helfen, Stress abzubauen. • Gute Hygienegewohnheiten wie regelmäßiges Händewaschen oder Desinfektion von Oberflächen reduzieren die Verbreitung von Krankheitserregern. • Rauchverzicht und geringer Alkoholkonsum stärken die Immunabwehr und unterstützen die allgemeine Gesundheit. Die Grippe im Griff 46 marien 02 | 2024

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