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Allgemein/Innere und Chirurgie/Orthopädie
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Venenleiden gehören zu den häufigsten Erkrankungen. Etwa bei jedem zweiten bis dritten Erwachsenen treten venöse Veränderungen an den Beinen auf. Meist sind es eher lästige, ästhetisch unschöne Veränderungen wie Besenreiser. Diese verursachen noch keine Beschwerden und stellen keine Krankheit im eigentlichen Sinne da. Bei fortschreitender Venenschwäche können sich jedoch mit der Zeit sichtbare Krampfadern bilden. Die Beine beginnen eventuell anzuschwellen und schmerzen. Die Veranlagung dafür ist häufig genetisch bedingt. Doch auch Faktoren wie überwiegend stehende oder sitzende Tätigkeiten, Übergewicht und zu wenig Bewegung tragen zu Venenerkrankungen bei.
In unserer Klinik behandeln wir neben solch chronischen Venenleiden wie Krampfadern auch akute Venenleiden. Etwa die tiefe Beinvenenthrombose. Bei den betroffenen Patienten hat sich ein Blutgerinnsel im Gefäß gebildet, das die Vene verschließt und operativ entfernt werden muss.
Die meisten Thrombosen lassen sich ambulant behandeln. Sind jedoch Gefäße des tiefen Venensystems akut verschlossen (z. B. im Beckenbereich), müssen die Blutgerinnsel operativ entfernt werden (Thrombektomie). Während der Operation kontrolliert der Arzt dabei die Venen mithilfe eines röntgendiagnostischen Verfahrens (Phlebografie) und setzt bei venösen Engstellen (z. B. Venensporn) eventuell einen Stent ein.
Die Krampfader-Operation ist die mit am häufigsten durchgeführte Operation in Deutschland. Ziel der Operation ist es, eine Schwellneigung, ein Schweregefühl, ein Jucken oder Brennen zu beseitigen oder Entzündungen des oberflächlichen Venensystems vorzubeugen. Auch ein offenes Bein (Ulcus cruris) lässt sich dadurch verhindern. Bestehende Geschwüre können durch den Eingriff zum Abheilen gebracht werden.
Bei dem operativen Eingriff entfernen wir teilweise die Venen des oberflächlichen Venensystems (Venenstripping), die in Fettgewebe eingebettet sind. Auch die Verbindungsvenen zum tiefen Venensystem (Venae perforantes) werden verschlossen. Als operative Verfahren kommen die sogenannte Crossektomie, die Babcock’sche Operation sowie die Ligatur der Perforansvenen zum Einsatz.
Durch den Eingriff verbessert sich in der Regel das Aussehen Ihres Beins. War allerdings zuvor schon die Haut bräunlich verfärbt oder Narben vorhanden, bleiben diese Merkmale auch später weiterhin sichtbar. Krampfadern können nach mehreren Jahren wieder in Erscheinung treten. Unter Umständen muss daher in etwa fünf bis zehn Jahren erneut operiert werden.
Krampfader-Operationen erfolgen in der Regel im Frühjahr, Herbst oder Winter. Denn nach der Operation ist es erforderlich, einen oberschenkellangen Kompressionsstrumpf drei Tage ganztägig zu tragen. Was erfahrungsgemäß bei kühleren Temperaturen sehr viel leichter fällt. Für weitere zwei Wochen ist der Kompressionsstrumpf tagsüber beim Laufen und Stehen zu empfehlen. Danach wird er nicht mehr benötigt. Sollte allerdings das Bein noch etwas geschwollen sein, können Sie den Kompressionsstrumpf auch weiterhin tragen.
Jede Operation geht mit mehr oder weniger starken Schmerzen einher. Damit Sie unbehindert gehen können, ist es manchmal nötig, Schmerzmittel einzunehmen (z. B. 3–4 x täglich 1 Tablette Ibuprofen 400 mg). Nehmen Sie diese Medikamente regelmäßig. Eine kurze, aber konsequente Schmerzmitteleinnahme ist in der Regel unschädlich. Sollte Ihre Bewegungsfähigkeit nach der Entlassung aus dem Krankenhaus noch eingeschränkt sein, empfehlen wir die ergänzende Behandlung mit niedermolekularem Heparin. Diese Substanz hemmt die Blutgerinnung und kann so einer eventuellen Thrombose vorbeugen.
Ihre üblichen Medikamente können Sie bereits zur ersten Mahlzeit nach der Operation wie gewohnt einnehmen. ASS (Acetylsalicylsäure/Aspirin) muss für die Operation nicht abgesetzt werden. Bei Patienten, die Marcumar einnehmen, sollte der Quick-Wert zum Zeitpunkt der Operation bei über 60 % liegen. Vier Tage nach dem Eingriff kann mit der Marcumartherapie wieder begonnen werden. Diabetespatienten, die Metformin einnehmen, sollten das Medikament zwei Tage vor bis zwei Tage nach der OP absetzen. Bei anderen Mitteln gegen Diabetes reicht der OP-Tag selbst aus.
Bei ausgedehntem Krampfaderleiden können auch nach dem Eingriff einzelne Krampfadern oder Besenreißer verbleiben. Um diesem Umstand möglichst vorzubeugen, wurden Ihre Krampfadern vor der Operation mittels Ultraschall markiert und sorgfältig angezeichnet. Sollten Sie dennoch weiterhin sichtbare Krampfadern haben, so können diese ergänzend in örtlicher Betäubung entfernt, verödet oder mittels Laser verschlossen werden. Einen solchen Eingriff kann beispielsweise Ihr Hautarzt vornehmen.