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Wussten Sie schon, dass unsere Lunge über rund 300 Millionen Lungenbläschen verfügt? Und dass diese ausgebreitet eine Fläche von etwa 100 Quadratmetern bedecken würden? Meist unbewusst atmen wir in Ruhe pro Minute 10 bis 15 Mal ein und aus. Und brauchen dafür sechs bis neun Liter Luft. Das Einatmen selbst erfolgt aktiv. Vor allem mithilfe der Zwischenrippenmuskulatur und des Zwerchfells. Ausatmen hingegen ist in der Regel ein passiver Vorgang.
Erkranken können alle Bereiche unserers Atemwegsystems. Die oberen Atemwege mit Nase und Nasennebenhöhlen sind häufig von viralen Infektionen betroffen. Kommen Bakterien hinzu, verkompliziert sich oft der Krankheitsverlauf. Mund, Rachen und die Bronchien sind dann gern mit von der Partie. Bei verschleppten Erkältungen kann sogar eine Lungen- oder Herzmuskelentzündung auftreten. Besonders empfindlich sind unsere Lungenbläschen (Alveolen). Sie können beispielsweise vernarben (Lungenfibrose) oder sich schlimmstenfalls in ihrer Struktur auflösen (Lungenemphysem). Etwa aufgrund starken Rauchens. Atemnot ist dann die Folge. Manchmal entzündet sich auch die Lunge chronisch (z. B. COPD) oder wird von einem Tumor befallen (Bronchialkarzinom).
Sie leiden unter Asthma? Dann reagiert Ihr Bronchialsystem überempfindlich und hat sich deswegen chronisch entzündet. Die Erkrankung äußert sich in einer krampfartigen Verengung der kleinen Luftwege. Außerdem bildet sich zäher Schleim. Und durch die anschwellenden Schleimhäute kann es immer wieder zu anfallsweiser Atemnot kommen. Der Anfall dauert meist nur wenige Sekunden.
Meist wird Asthma durch äußere Einflüsse wie Allergene, Chemikalien oder Medikamente ausgelöst (extrinsisches/exogenes Asthma). Lässt sich hingegen keine genaue Ursache nachweisen, wird die Erkrankung als intrinsisches/endogenes Asthma bezeichnet. Es entwickelt sich oft im Anschluss an eine Infektion der oberen Luftwege oder durch Überanstrengung sowie psychische Belastung.
Ihre Bronchien sind über einen längeren Zeitraum hinweg entzündet. Typische Begleitsypmtome sind Husten und Auswurf. Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstreckt sich die Erkrankung bei einem chronischen Verlauf über wenigstens drei Monate im Jahr und tritt mindestens in zwei aufeinander folgenden Jahren auf. Vor allem Raucher sind betroffen.
Aufgrund einer chronischen Bronchitis können die Atemwege sich zunehmend verengen. In der Fachsprache heißt dieses Krankheitsbild chronisch-obstruktive Bronchitis (obstruktiv = einengend; engl. = chronic obstructive pulmonary disease). Im Lauf der Jahre wird das Lungengewebe dauerhaft geschädigt. Der Prozess geht dabei schleichend vonstatten. Als Betroffener bemerken Sie das Fortschreiten der Erkrankung dadurch, dass Sie bei körperlicher Belastung immer stärker in Atemnot geraten. Die feinen Wände zwischen den Lungenbläschen (Alveolen) gehen zusehends verloren. Die Bläschen erweitern sich und gehen schließlich zugrunde.
In der Folge weitet sich Ihr Brustkorb auf und kann beim Ausatmen nicht mehr auf das Normalmaß zusammensinken: Es bildet sich ein sogenanntes Lungenemphysem (Emphysem = Überblähung). Der Gasaustausch in der Lunge wird beeinträchtigt, der Sauerstoffaustausch im Blut ist eingeschränkt.
Für Lungenentzündungen sind vor allem Viren und Bakterien verantwortlich. Nur sehr schwere Formen der Erkrankung verlaufen tödlich. Ist Ihr Immunsystem vielleicht geschwächt? Dann empfehlen wir, sich regelmäßig gegen Grippe und Pneumokokken impfen zu lassen. Als Therapie erhalten Sie Antibiotika.
Manchmal treten Lungeninfektionen auch in Verbindung mit Aids auf. Hier ist der Verursacher oft ein Pilz (Pneumocystis jiroveci; früher: P. carinii). Aufgrund der medikamentösen Aidsbehandlung kommt diese Form der Lungenentzündung jedoch inzwischen sehr viel seltener vor. Auch Tuberkulose-Bakterien als weitere Erregerart sind bei Aidskranken vermehrt anzutreffen.
Bronchiektasen sind Erweiterungen der Bronchien. Sie treten oft nach vielen Jahren im Verlauf chronischer Atemwegserkrankungen auf. Typische Symptome sind Husten und vermehrter Auswurf. Es gibt unterschiedliche Formen. Bronchiektasen können einen idealen Nährboden für chronische Infektionen bilden. Sind Sie daran erkrankt, müssen Sie sich oft konsequent für längere Zeit einer Antibiotikabehandung unterziehen.
Im Volksmund heißt die Tuberkulose auch Schwindsucht. Verursacht wird die Infektionskrankheit durch sogenannte Mykobakterien. Meistens ist es der Erreger Mycobacterium tuberculosis. Die Krankheit verläuft oft schleichend. In der ersten Phase nach der Ansteckung treten gewöhnlich keinerlei Beschwerden auf. Später können Allgemeinsymptome wie erhöhte Temperatur, Appetitlosigkeit, Nachtschweiß und Gewichtsverlust hinzukommen. Weitere Symptome sind trockener Husten mit Auswurf und Atemnot.
Betroffen sind vor allem die Lungen, aber auch andere Organe können erkranken. Tuberkulose verläuft chronisch und ist weltweit verbreitet. In den Industriestaaten gewinnt sie durch Einwanderung und Aids wieder an Bedeutung. Auch ältere Menschen erkranken häufiger daran. Fast immer ist sie heute medikamentös heilbar. Allerdings nimmt die Zahl der multiresistenten Erreger zu. Gegen diese können dann herkömmliche Tuberkulosemittel nichts mehr ausrichten.
Immunologische Reaktionen im Körper können zu einer Erkrankung des Lungengerüsts führen. Mit am häufigsten tritt die Sarkoidose auf. Seltener kommt die sogenannte Vogelhalter- oder Farmerlunge vor. Darüber hinaus ist die Lunge oft bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen mit beteiligt. Bei chronischem Verlauf kann sich schließlich eine Lungenfibrose entwickeln.
Eine seltene, sowohl akut als auch chronisch verlaufende entzündliche Erkrankung ist die Sarkoidose. Sie befällt vorrangig Lunge und Lymphknoten, kann aber praktisch jedes Organ betreffen. Typischerweise treten zahlreiche herdförmige Granulome auf, also knötchenartige Neubildungen aus jungem Bindegewebe (Granulationsgewebe). Sie entstehen durch eine Aktivierung des Immunsystems. Die Ursache der Sarkoidose ist unklar. Es wird ein Zusammenhang zwischen genetischen Faktoren und Umweltfaktoren untersucht.
Wie läuft die Behandlung ab?
Eine Sarkoidose muss nicht immer behandelt werden. Insbesondere die akute Form heilt größtenteils auch ohne medikamentöse Behandlung komplikationslos ab. Sie sind von einer leichten Form betroffen, und die Prognose für den Krankheitsverlauf ist günstig? Außer regelmäßigen Kontrolluntersuchungen warten wir hier zunächst ab. Manchmal kann es jedoch zu starken Beschwerden kommen. Oder die Krankheit ist fortgeschritten, und es droht der Befall anderer lebenswichtiger Organe. Bei diesem Befund setzen wir Kortisonpräparate ein.
Allergische Reaktionen gegen Vogelfedern und Heu verursachen die Vogelhalter- und Farmerlunge (exogen-allergische Alveolitis). Die Lungenbläschen beginnen sich zu entzünden. In der Folge treten Beschwerden wie Husten, Atemnot, Fieber und Schüttelfrost auf. Die Erkrankung kann lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Häufig handelt es sich um eine Berufskrankheit. So können beispielsweise Taubenzüchter davon betroffen sein.
Bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist häufig die Lunge mitbeteiligt. Zum Beispiel bei Rheumatoider Arthritis, Granulomatose mit Polyangiitis (GPA), Eosinophiler Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) und Sklerodermie. Oft vernarbt das Lungengewebe bindegewebsartig. Sollte Ihre Lunge befallen sein, müssen wir die Behandlung oft intensivieren.
Die sogenannte Lungenfibrose ist der Endzustand chronisch verlaufender Entzündungen des Lungengewebes. Die Lungenbläschen wandeln sich bleibend in Bindegewebe um. Die Ursache hierfür ist unklar. Das Lungengewebe vernarbt; seine Dehnbarkeit und das Lungenvolumen nehmen ab. Dadurch wird der Gasaustausch in der Lunge und in Folge auch die Atmung gestört. Die Blutzirkulation im Lungenkreislauf ist ebenfalls beeinträchtigt. Dies wirkt sich mit der Zeit schädlich auf das Herz aus. Eine Therapie mit Cortison und Acetylcystein kann den Umwandlungsprozess bremsen.
Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) ist bei Männern der am häufigsten auftretende Tumor. Zunehmend sind aber auch Frauen betroffen. In Deutschland wird mit etwa 40.000 Neuerkrankungen pro Jahr gerechnet.
Die wichtigste Ursache für die Erkrankung ist das Rauchen. Auch Passivrauchen spielt eine bedeutende Rolle. Je früher ein Lungentumor entdeckt wird, desto eher ist er heilbar. Typische Krankheitssymptome treten oft erst im fortgeschrittenen Stadium auf. Hinweis auf ein Tumorwachstum kann zum Beispiel ein wochenlanger Husten sein. Insbesondere, wenn dem Hustenauswurf etwas Blut beigemengt ist. Außerdem treten eventuell Atemnot und Schmerzen im Bereich des Brustkorbs auf. Unser Appell: Wenn Sie eventuell unter derartigen Symptomen leiden, dann sollten Sie diese auf jeden Fall ernst nehmen und ärztlich weiter abklären lassen.
Eine Untersuchung auf Tumormarker wird bei Verdacht auf Lungenkrebs in der Regel nicht vorgenommen, da ihre Aussagekraft nicht besonders hoch ist. Bei speziellen Tumorformen ist eine Bestimmung der Tumormarker zur Verlaufskontrolle in manchen Fällen sinnvoll.
Befindet sich der Lungenkrebs noch in einem frühen Stadium, wird möglichst operiert (Schwerpunkt Thoraxchirurgie). Je nach exakter Ausdehnung folgt dann im Anschluss an die OP eine Chemotherapie. Ist die Erkrankung bereits weiter fortgeschritten, müssen Sie sich vor dem Eingriff zuerst einer Chemo- und Strahlentherapie unterziehen. Hat der Tumor sich schon im Körper weiter ausgebreitet und Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet, erfolgt fast immer eine Chemotherapie.
Die Mukoviszidose ist eine angeborene Stoffwechselerkrankung und wird auch „Zystische Fibrose“ genannt. Typischerweise bildet sich in der Lunge und in anderen Organen sehr zäher Schleim. Dieser verstopft unter anderem die Bronchien, sodass sich die Luftwege zunehmend verengen und das Atmen behindert wird. Zugleich entwickeln sich immer wieder Infektionen, weil eindringende Bakterien nicht mehr entfernt werden können.
Die Krankheit wird oft schon im Kindesalter erkannt. Die Zerstörung und Verengung der Bronchien schreitet mit den Jahren fort, bis schließlich beim Erwachsenen die Lunge ganz versagen kann. Trotz des schweren Krankheitsbilds hat sich aber heute die Prognose deutlich verbessert. Und zwar aufgrund der stetig weiter entwickelten Therapiekonzepte.
Bei einer Lungenembolie kommt es in der Lunge durch ein eingeschwemmtes Blutgerinnsel (Embolus) zu einem arteriellen Gefäßverschluss. Ursache für die Erkrankung ist meist ein Blutpfropfen (Thrombus) in den tief liegenden Bein- oder Beckenvenen. Von diesem hat sich das Gerinnsel abgelöst. Die Erkrankung macht sich durch plötzliche Atemnot und Schmerzen in der Brust bemerkbar.
Wie wird eine Lungenembolie diagnostiziert?
Mithilfe der Szintigrafie lässt sich eine Lungenembolie feststellen. Bei diesem Verfahren werden kleine, radioaktiv markierte Substanzen in den Blutkreislauf gespritzt. Die Moleküle setzen sich bei ihrer Zirkulation auch in der Lunge ab. Gut durchblutete Bezirke werden im Szintigramm dunkel dargestellt. Unterversorgte Bezirke erscheinen als weiße Fläche.
Mit pulmonaler Hypertonie wird ein Hochdruck in den Lungengefäßen bezeichnet. Es lassen sich zwei Formen unterscheiden:
Ursache und Symptome der sekundären pulmonalen Hypertonie
Ursache können Herzerkrankungen, Lungenerkrankungen, rheumatologische Erkrankungen, HIV-Infektionen und verschiedene andere Erkrankungen sein. Engt die Lungenstrombahn zunehmend ein, kommt es zu einer fortschreitenden Belastung des rechten Herzens. Diese endet schließlich im Hochdruck der Lungengefäße, und es kann sich ein Rechtsherzversagen entwickeln.
Wie sich die Erkrankung behandeln lässt
Bis vor wenigen Jahren gab es außer der Lungentransplantation keine Behandlungsmöglichkeiten. Heute lässt sie sich mit neu entwickelten Medikamenten wirksam behandeln. Die Arzneimittel werden allein oder in Kombination angewendet. In der Behandlung arbeiten wir eng mit unserem Schwerpunkt Kardiologie zusammen. So lassen sich wichtige Untersuchungen wie Echokardiogramm und Rechtsherzkatheter vor Ort durchführen. In unserer pneumologischen Ambulanz stellen wir Sie dann auf die neuen Therapieformen ein. Auch die notwendige regelmäßige Überwachung samt Kontrolluntersuchungen finden dort statt.