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Allgemein/Innere und Chirurgie/Orthopädie
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Der medizinische Fachbegriff „Dysgnathien“ bezeichnet verschiedene Arten von angeborenen oder erworbenen Fehlstellungen der Zähne, des Ober- und Unterkiefers sowie des Kausystems. Die Anomalien können die Zahnstellung, die Verzahnung, die Kieferform, die Lage der Kiefer zueinander oder den Einbau der Kiefer in den Gesichtsschädel betreffen. Die Patienten leiden infolgedessen unter ästhetischen und funktionellen Beeinträchtigungen.
Besonders betroffen ist dabei das komplexe Zusammenspiel aller Bereiche im Kopf-Halsbereich. Zum einen werden physiologische Funktionen wie Kauen, Beißen, Schlucken und Sprechen beeinträchtigt; zum anderen können durch die Zahn- und Kieferfehlstellungen Kiefergelenks- und Kopfschmerzen entstehen. Auch im Hinblick auf die Gesichtsästhetik spielt eine intakte Kieferstellung eine wichtige Rolle.
Unser Gesicht und unsere Zähne werden von den Mitmenschen in besonderem Maße wahrgenommen. Sie sind ein ganz wesentlicher Aspekt unserer Attraktivität. Die Form des Gesichts wird stark durch die Gestalt des Gesichtsschädels bestimmt. Dieser kann viele angeborene oder entwicklungsbedingte Formvarianten aufweisen. Häufig sind damit unterschiedliche Kieferfehlstellungen verbunden, medizinisch als Dysgnathie bezeichnet.
Kieferfehlstellungen betreffen die Zahnstellung, die Verzahnung und die Kieferform. Aber auch die Lage der Kiefer zueinander oder der Einbau der Kiefer in den Gesichtsschädel können fehlgebildet sein. Die Fehlstellungen führen zu funktionellen und ästhetischen Beeinträchtigungen. Die Fehllage der Zähne und Kiefer kann in allen Raumrichtungen auftreten. Beispielsweise kommen sie in zu schmalen bzw. zu breiten oder zu kurzen bzw. zu langen Kiefer zum Ausdruck. Nicht selten liegen Kombinationen dieser Veränderungen vor. Diese werden dann als komplexe Dysgnathien bezeichnet.
Ziel unserer Behandlung ist, den Biss zu harmonisieren und ein ästhetisches Gesichtsprofil herzustellen. Angestrebt wird die Regelverzahnung der Zähne. Das heißt: Der Patient verfügt nach der Therapie über Zähne, die bei einer entspannten Kiefergelenkslage wieder ideal aufeinanderpassen.
Ob eine Regelverzahnung rein kieferorthopädisch oder mit kieferchirurgischer Unterstützung erreicht werden kann, hängt von der Ausprägung der Dysgnathie ab. Die Beratung in unserer Klinik erfolgt in der Regel als Zweitberatung. Die Erstberatung nimmt der Kieferorthopäde vor. Dieser diagnostiziert die Fehlstellung der Kiefer und Zähne und informiert Sie über die verschiedenen Therapiemöglichkeiten. Zur genauen Beratung werden Gipsmodelle und Röntgenbilder benötigt.
In der Regel läuft die Kieferbehandlung in vier Schritten ab:
Sind die Zahnbögen vom Kieferorthopäden korrigiert, können wir mit der Planung der Operation beginnen. Zwei Wochen vor dem Termin führen wir eine Operationssimulation durch. Mithilfe von Abdrücken, Röntgenbildern und Fotos wird computerunterstützt ein Modell der geplanten Operation erstellt. So lässt sich die genaue neue Position der Kiefer festlegen.
Die Planung einer Dysgnathieoperation bzw. einer sogenannten Umstellungsosteotomie (operatives Umstellen eines oder beider Kiefer) erfolgt sehr exakt. Grundlage sind klinische Vermessungen des Gesichts und des Gebisses. Außerdem fertigen wir dreidimensionale Röntgenbilder und aktuelle Modelle der Zahnbögen an. In einer ersten computergestützten Operationssimulation legen wir die Ausmaße der Kieferverlagerungen fest. Diese werden schließlich in einer zweiten Operationssimulation im Labor umgesetzt.
Eine Dysgnathieoperation nehmen wir in der Regel nach Abschluss des Körperwachstums vor. Sollen bei einem Patienten ein oder beide Kiefer verlagert werden (Umstellungsosteotomie), wird er stationär aufgenommen. Die Aufenthaltsdauer beträgt normalerweise sieben Tage.
Aufgrund bewährter Operationsverfahren und moderner Materalien haben sich Operationsdauer und -risiken deutlich verringert. Wir verwenden spezielle Systeme, um die Kiefergelenke physiologisch zu positionieren und Kiefergelenksbeschwerden nach der Operation zu vermeiden. Die Operation erfolgt heute über die Mundhöhle; es entstehen keine Narben im Gesicht.
Eine gewissenhafte Nachsorge und Betreuung findet postoperativ durch den Kieferorthopäden und unser Klinikteam im Marienhospital statt.