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Bei der Behandlung bösartiger Krebserkrankungen spielt die Radioonkologie neben Operation und Chemotherapie eine wichtige Rolle. Ihr großer Vorteil: Sie lässt sich sehr gezielt einsetzen. Durch eine exakte Bestrahlungsplanung können Tumoren verschiedener Organe im festgelegten Bestrahlungsvolumen lokal zerstört werden. Dank innovativer Techniken wird dabei das umliegende Gewebe immer stärker geschont.
Jede Krebsart verlangt eine andere Strahlentherapieform. Häufig bestrahlen wir Tumoren von außen über die Haut (perkutan) mithilfe dreier Linearbeschleuniger. Die Geräte können Photonen erzeugen, die tief ins Körperinnere einzudringen vermögen. Oder sie arbeiten mit Elektronen, die wir zum Behandeln oberflächlicher Erkrankungen verwenden. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Tumoren von innen zu bestrahlen (HDR-Brachytherapie). Dabei wird radioaktives Iridium 192 ganz nah an den Tumor herangebracht. Schließlich ist Strahlentherapie auch kombinierbar, zum Beispiel mit Zellgiften (Zytostatika). Die Methode heißt dann Radiochemotherapie.
In Abhängigkeit von der Tumorart und dem Krankheitsstadium wenden wir unterschiedliche Strahlentherapieformen an. Folgende bösartigen Erkrankungen werden bei uns behandelt:
Um sehr tief im Körper gelegene Tumoren zu erreichen, setzen wir ultraharte Photonenteilchen ein. Sie lassen sich im Linearbeschleuniger aus den Elektronen erzeugen. Ein großer Vorteil bei der Bestrahlung mit Photonen ist, dass die verwendete Strahlendosis erst im Körperinneren ihr Maximum erreicht. Das heißt, die Hautoberfläche und die umliegenden Organe werden mit einem niedrigeren Prozentsatz der Strahlung durchlaufen. Sie bleiben dadurch weitgehend intakt, während das tiefliegende Tumorgewebe zerstört wird. Häufig findet die Bestrahlung in mehreren Sitzungen statt (fraktioniert).
Linearbeschleuniger arbeiten nicht mit Radioaktivität. Vielmehr werden in einer Hochvakuumröhre Elektronen auf eine sehr hohe Geschwindigkeit beschleunigt. Mit dieser Teilchenstrahlung können wir direkt oberflächlich gelegene Tumorerkrankungen behandeln. Die Elektronen haben abhängig von ihrer Energie eine definierte Eindringtiefe. Sie liegt zwischen zwei und etwa sechs Zentimetern. Charakteristisch für die Strahlung ist, dass sie zur Tiefe hin einen steilen Dosisabfall aufweist. Somit wird eine wesentlich geringere Menge an Strahlendosis in der Tiefe absorbiert (z. B. Organe, Knochen). Dies schont unter der Haut gelegene gesunde Gewebestrukturen.
Bei der sogenannten Brachytherapie (griech.: brachy = kurz) wird eine Strahlenquelle ganz in die Nähe des Tumors gebracht. Die Behandlung erfolgt somit von innen und nicht von außen wie beim Linearbeschleuniger. Zum Bestrahlen setzen wir zum Beispiel das stärker strahlende Teilchen Iridium-192 ein (Radionuklid). Beim Zerfall sendet es Gammastrahlen aus. Das Verfahren wird auch „high-dose-rate“-Brachytherapie genannt (HDR-Brachytherapie).
Ziel ist, die strahlende Substanz in die betreffende Körperhöhle oder den Tumor direkt einzubringen und dort auf kleinem Raum zu konzentrieren. Zunächst führen wir hierzu unter Röntgenkontrolle einen Katheter oder ein Endoskop als „Applikator“ in die Tumorregion ein. Anschließend wird die Strahlenquelle computergesteuert „nachgeladen“ und mit einem Führungsdraht genau positioniert (Afterloading).
Die Wirksamkeit einer Strahlentherapie lässt sich durch verschiedene Methoden erhöhen. Unter anderem durch die zusätzliche Gabe zytostatischer Medikamente (Chemotherapie). Die Substanzen greifen vor allem Zellen an, die sich schnell teilen. Diese Kombinationstherapie wird „Radiochemotherapie“ genannt. Je nach Tumorerkrankung wird sie bereits vor einer Operation angewendet (primäre/neoadjuvante Radiochemotherapie). Entweder weil der Tumor inoperabel ist oder um den Tumor vorab zu verkleinern.