Der Atem scheint uns geschenkt. Und die Atmung passiert bestenfalls einfach und von selbst. In der Regel brauchen wir uns darum nicht zu kümmern, denn die Lunge ist ein Organ im Dauereinsatz. Doch bei Erkrankung der Atemwege, der Lunge oder des Zwerchfells kann die unwillkürliche Atmung ins Stocken geraten und ohne therapeutische Maßnahme nicht ausreichend aufrechterhalten werden.
Mit allen Fachgebieten der Pneumologie vertraut
Atmungstherapeuten haben ihre Spezialisierung im gesamten Fachgebiet der Pneumologie (Lungenheilkunde). Die Ausbildung umfasst die Schlaf- und Beatmungsmedizin, Sauerstofftherapie, Sekretmanagement, inhalative Therapie sowie Diagnostik mittels Blutgasanalyse und Lungenfunktionsprüfung. Heiko Stopper, seit 2015 als Atmungstherapeut am Marienhospital tätig, absolvierte nach der Krankenpflegeausbildung die berufsbegleitende Weiterbildung bei der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP). Unter der Supervision des Facharztes für Innere Medizin und Pneumologie Markus Albrecht arbeitet er weitgehend selbstständig im interdisziplinär aufgestellten Team.
„Am Anfang steht die Diagnostik in enger Abstimmung mit den Ärzten, dann folgen die Untersuchungen wie die nächtliche Polygrafie und CO2-Messung (Schlafmessung). Hierbei werden Atemaussetzer, Sauerstoffsättigung etc. geprüft“, erläutert er seine Tätigkeit im Bereich der nichtinvasiven Beatmung. Sind die Daten ausgewertet, kann die eigentliche Therapie beginnen. Das heißt, Heiko Stopper wählt für den Patienten eine geeignete Beatmungsmaske aus und stellt das Beatmungsgerät ein. Danach beginnt das Üben mit dem Patienten. „Dabei ist die Motivation der Patienten enorm wichtig“, weiß er. „Ziel ist es, dass der Patient die Beatmung tolerieren und das Gerät bedienen kann, damit er zu Hause damit zurechtkommt.“
Beratung und Schulung nicht nur der Patienten, sondern auch von Angehörigen oder Pflegekräften gehören zu den Aufgaben eines Atmungstherapeuten genauso wie im Bedarfsfall die Raucherentwöhnung.