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Marienhospital Stuttgart
Böheimstraße 37, 70199 Stuttgart

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Notrufnummer Rettungsdienst

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Bitte rufen Sie in einer Notfallsituation diese Nummer an. Der Anruf ist von jedem Telefon aus kostenlos.

Klinik für Notfallmedizin

Hier erhalten eingelieferte Schwerverletzte und akut Erkrankte eine Erstdiagnose, damit die Behandlung schnellstmöglich eingeleitet werden kann. Für die Erstdiagnose steht u.a. ein Schockraum zur Verfügung sowie eine „Chest Pain Unit“ zur Überwachung von Patienten mit unklaren Brustschmerzen. 

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Allgemein/Innere und Chirurgie/Orthopädie
Montag bis Freitag 19.00–24.00 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag 7.00–24.00 Uhr

Website Notfallpraxis

Adresse

Marienhospital Stuttgart
Böheimstraße 37
70199 Stuttgart

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Gebührenpflichtig

Kostenlos

Aktuelles

Die Notaufnahme – einer der spannendsten Arbeitsplätze

In der Klinik für Notfallmedizin ist immer viel Betrieb. Fast jeder Fall fürs Marienhospital Stuttgart landet zuerst hier: 100 am Tag, 35.000 im Jahr. Neben der Erstversorgung von Patienten ist das interdisziplinäre Team rund um Chefarzt Dr. Yves Oberländer auch mit Routineaufgaben ausgelastet.

Eingespielte Mannschaft: Chefarzt Dr. Yves Oberländer (links) und ein Teil seines Teams vor der Notaufnahme

Chefarzt Dr. Oberländer (links) mit einem Teil seines Teams

Der Rettungsdienst liefert eine neue Patientin ein

Der Rettungsdienst liefert eine neue Patientin ein

Ohne die Notaufnahme läuft nichts. Im Marienhospital heißt sie korrekt Klinik für Notfallmedizin, deren Ärztlicher Direktor Dr. Yves Oberländer ist, Facharzt für Innere Medizin, Intensiv- und Notfallmedizin. „Es ist unsere Aufgabe, interdiszi­plinär behandeln zu können“, sagt Dr. Oberländer.


Schnell und effektiv behandeln ist angesagt

Das heißt, egal mit welchem Krankheitsbild die Patienten eingeliefert ­werden oder auch eigenständig als sogenannte Fußgänger in die Notaufnahme kommen: „Erstversorgung mit Diag­nostik und Therapie finden bei uns statt. Danach ist selbstverständlich die Fachexpertise anderer Abteilungen von großer Bedeutung für die weitere Behandlung“, so der Ärztliche ­Direktor. Konkret: Ob Knochenbruch, Kreislaufprobleme oder auch wenn der Hubschrauber mit einem Verbrennungsopfer auf dem Dach landet – die Erstversorgung geschieht in der ­Klinik für Notfallmedizin.

Sobald die Patienten stabilisiert sind, stehen eventuell weitere Maßnahmen an: von der Herzkatheteruntersuchung bis zur Intensivstation.


In zwei Wellen kommen Patienten aus den Sprechstunden

Das bedeutet eine Menge Arbeit am Tag, an dem im Schnitt 100 Patienten in die Notaufnahme ­kommen, also 35.000 im Jahr. Von den 100 am Tag würden dann 20 bis 30 stationär aufgenommen und nach Anmeldung sowie Erstversorgung in die anderen Abteilungen des Hauses weitergeleitet. „Die kommen aber nicht alle brav hintereinander, sondern gefühlt gleichzeitig, das ist dann schon eine große Herausforderung“, so Dr. Oberländer.

Alexander Krauß, Pflege­bereichs­leiter der Klinik für Notfallmedizin, berichtet von zwei großen Wellen. Beide gehen oft aus den Sprechstunden der behandelnden Ärzte hervor: ­morgens gegen 11 Uhr, und dann wieder am frühen Abend um 18 Uhr. Er beobachtet „eine gesellschaftliche Verschiebung von den Praxen in die Notaufnahme. Aber wenn der Patient sich so krank fühlt, dass er sich bei uns vorstellt, muss man das natürlich erst einmal ernst nehmen“, so Alexander Krauß.

Zum Alltag in der Klinik für Notfallmedizin gehören akuter Durch­fall und Erbrechen ebenso wie die ausgekugelte Schulter des Fußballers. Ebenso die ältere Dame, die zu wenig getrunken hat. Dazu saisonal bedingt auch Unfälle im Garten oder am Holzkohlegrill. Insgesamt sind 14 Ärzte und fast doppelt so viele Pflegende im Einsatz. Neben der Belastung fürs Team kommt noch das Platzproblem hinzu. Elf Behandlungsplätze gibt es in der Notaufnahme und sechs Beobach­tungsbetten, die maximal 24 Stunden belegt sein dürfen. Somit gehören ständige Rochaden auch auf den ­Fluren dazu – und die Ungeduld der Patienten. „Hier fühlen sich 15 Minuten wie eine Stunde an“, sagt Pflegeleiter Alexander Krauß. Also müsse man mit viel Gespür beruh­i­gend auf die individuellen Bedürfnisse eingehen. Und im ­Übrigen auch viel Zeit am Telefon ver­bringen, wenn besorgte Angehörige wissen wollen, was los ist. Aber Stichwort Datenschutz: „Manchmal weiß man erst mal nicht genau, wer am anderen Ende des Apparats ist und welche Informationen man rausgeben kann“, sagt Alexander Krauß.


Jeder eingelieferte Fall konnte auch ein Corona­patient sein

Wenigstens hat sich nach zwei Jahren Pandemie die Lage ­wieder einigermaßen normalisiert. „Corona hat die Situation hier komplett verändert“, sagt die stellvertre­tende Pflegebereichsleiterin Katharina Loschko. „Wo normalerweise alle Patienten versorgt und beo­bachtet wurden, mussten plötzlich Isola­tionsplätze geschaffen werden“, so Loschko.

Überhaupt Corona: „Wir haben hier nahezu 100 Prozent der Betroffenen im Marienhospital gesehen. Wir mussten improvisieren mit einer nicht uner­heb­lichen Gefahr für uns alle“, wie Dr. Oberländer anmerkt. Jeder Fußgänger, jede schmerzhafte Brust, jeder Magen-Darm-Fall konnte auch ein Coronapatient sein. „Aber die Teams der Notfallmedizin sind in der Politik unterm Radar geblieben und mussten noch für eine Coronaprämie kämpfen“, stellt Dr. Yves Oberländer enttäuscht fest. Alexander Krauß jedenfalls ist froh, „dass wir bei dieser Belastung die Erkrankungsrate des Teams in der Notaufnahme sehr weit unten halten konnten“.


Routineaufgaben stehen ebenfalls an

Allerdings ist in der Notaufnahme nicht immer nur „Action“, sondern es müssen auch viele Routineaufgaben erledigt werden. Dennoch: „Wir haben einen der spannendsten Arbeits­plätze in der ­Medizin. Wir sind die 'Troubleshooter'. Wenn es irgendwo ein Problem gibt: Wo ruft man an? Wo geht man hin?“ fragt Dr. Oberländer rhetorisch. In die Notaufnahme.

Übrigens nicht nur von außerhalb, sondern zu einem gewissen Anteil auch innerklinisch. Dazu gehören Patienten aus der Ambulanz oder auf der Normalstation mit einem Akutproblem ebenso wie Besucher, denen es plötzlich schlecht geht. Aber wer woher auch immer in die Notaufnahme kommt: „Wir müssen immer nach der Dringlichkeit schauen und unterscheiden können“, sagt Katharina Loschko. „Damit muss man lernen, umzugehen.

Das enorme Spektrum einer Notaufnahme geht von einer leichten Erkrankung bis hin zu Patienten, um deren Leben wir kämpfen müssen“, sagt die zweite stellvertretende Pflegebereichsleiterin Esther Weber. „Man kann nicht planen. Es kann sein, wir sitzen hier jetzt im Gespräch und müssen in der nächsten Minute im Schockraum sein und umschalten“, ergänzt Alexander Krauß. Was aber alle Gesprächsteilnehmer bestätigen: Das interdis­ziplinäre Arbeiten und das medizinische Involviert-Sein der Pflegekräfte schweiße das Team zusammen – bei flachen ­Hierarchien, ständigem Austausch und hohem Niveau in allen Bereichen. Darauf kann man ruhig auch ein bisschen stolz sein. Aber eigentlich macht man in der Notaufnahme nicht viel Aufhebens drum, sondern einfach nur einen guten Job.
 

WEITERBILDUNGEN rund um die NOTFALLMEDIZIN
Lange Zeit waren die Notaufnahmen keine eigenständigen Abteilungen, sondern angegliedert: im Marienhospital an die Innere Medizin 1 und 2. Seit 2020 ist die Klinik für Notfall­medizin eine eigene Fachabteilung. Inzwischen gibt es bundesweit auch eine Zusatzweiterbildung Klinische Akut- und Notfallmedizin.
Pflegekräfte haben im Bildungszentrum des Marienhopitals ein vergleichbares Angebot mit der Fachweiterbildung Notfallpflege. Bereichsleiter Alexander Krauß würde sich ­wünschen, dass die Zusatzqualifikation auch höher vergütet würde. Er freut sich auf die Herausforderung, junge Kollegen so an die Arbeit heran­zuführen, dass sie in allen Bereichen Sicherheit haben. Zudem wird am 14. September 2022 erstmalig ein Notfall­pflegekongress abgehalten. Alle Teilnehmerplätze sind bereits belegt.