„Mein Ziel ist es, unseren Pflegekräften mehr Zeit am Patienten zu ermöglichen. Das geht aber nur, wenn deren Arbeit am Computer reduziert bzw. effektiver gestaltet wird“, sagt Tatjana Selakovic, Stabsstelle Pflegeentwicklung. Und sie ergänzt: „Es ist mir dabei sehr wichtig, die Pflege zu professionalisieren und im Ansehen voranzubringen.“
Die pflegerische Fachentwicklung weiter voranbringen
Die 32-Jährige ist federführend für die Fachentwicklung der Pflege bzw. des gesamten Pflegepersonals am Marienhospital zuständig. Darunter fällt auch die Verantwortung dafür, dass dem Pflegefachpersonal eine angepasste und gut strukturierte Pflege- und Behandlungsdokumentation zur Verfügung gestellt wird. Im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes erarbeitet und gestaltet Tatjana Selakovic gemeinsam mit der IT die Vorlagen, damit Pflegende ihre Aufgaben sinnvoll in der digitalen Patientenkurve planen und dokumentieren können. In enger Zusammenarbeit mit Pflegedirektor Jürgen Gerstetter und der IT sucht sie die Module aus, mit denen die Pflege zukünftig im digitalen Arbeitsprozess arbeitet.
Ebenso zuständig für das interne Pflegecontrolling überwacht sie die pflegerischen Kennzahlen, welche die Pflegequalität betreffen. Im Team mit den Qualitätsexperten analysiert sie etwaige Defizite in der Pflegequalität, leitet entsprechende Maßnahmen ein oder berät hinsichtlich notwendiger Veränderungen auf den Stationen. Hierbei steht Tatjana Selakovic in permanentem Austausch mit den jeweiligen Stationsleitungen.
Auch für die onkologische Fachpflege zuständig
Auch bei Zertifizierungsverfahren der medizinischen Schwerpunkte am Marienhospital spielt die Pflege eine wesentliche Rolle, weiß Tatjana Selakovic. Sie betreut gemeinsam mit Pflegedienstleiterin Martina Elser auch die onkologische Fachpflege. Dabei gilt es, die Fachkräfte für die spezifischen Anforderungen onkologischer Pflege kontinuierlich weiterzubilden, den Bedarf im Blick zu haben und auf den Stationen, die Krebspatienten versorgen, präsent zu halten. „Da die Pflege sehr breit aufgestellt ist, bedarf es unterschiedlichster Maßnahmen für spezialisierte Pflegekräfte. Nur mit entsprechenden Kenntnissen können Pflegende gut in der Patientenversorgung aktiv sein“, erläutert sie.
Und Tatjana Selakovic weiß sehr genau, wovon sie spricht, wenn es um die Praxis in der Pflege geht. Denn ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin machte sie in den Jahren 2010 bis 2013 am Marienhospital und arbeitete anschließend zehn Jahre auf der Station M7cd, der HNO-Onkologie. Parallel zu ihrer 100-Prozent-Anstellung absolvierte sie ihr Studium und schloss es 2022 mit dem Master der Pflegewissenschaft ab.
„Die Pflege muss endlich mal etwas für sich tun“
Eigentlich wollte die gebürtige Ludwigsburgerin Ärztin werden, doch ihr Wunsch, nah mit dem Menschen zu arbeiten, fühlte sich für sie in der Pflege stimmiger an. Die Motivation für das Studium folgte der Überzeugung, dass die Pflege in der Gesellschaft präsenter werden müsse. „Die Pflege muss endlich mal etwas für sich tun“, betont sie energisch. „Sie muss, was evidenzbasiertes Arbeiten angeht, einen deutlichen Schritt nach vorne tun.“ Für Tatjana Selakovic ist deshalb ein deutlicher Wandel im System notwendig: „Professionalisierung und Wegkommen von den hierarchischen Strukturen ist enorm wichtig. Nur so können Pflege und Ärzteschaft auf Augenhöhe zusammenarbeiten und gemeinsam mit den Patienten den Versorgungsprozess planen.“ „Denn“, so resümiert sie, „es gibt keine Medizin ohne Pflege. Und es gibt keine Pflege ohne Medizin. Wir sind gemeinsam für den Patienten zuständig. Der Arzt führt die Therapie durch und operiert zum Beispiel den Patienten. Aber um den Patienten danach wieder fit zu bekommen, dafür braucht es die Pflege. Das ist einfach ein wichtiges und entscheidendes Zusammenspiel.“
Auf die Frage, wo sie sich beruflich in fünf Jahren sieht, sagt sie schmunzelnd: „Ich hoffe am Ende der digitalen Reise“, und meint damit den erfolgreichen Abschluss aller laufenden Digitalisierungsprojekte am Marienhospital im Bereich Pflege- und Behandlungsdokumentation.
SAGEN SIE MAL ... Tatjana Selakovic
Welche historische oder zeitgenössische Persönlichkeit würden Sie gern kennenlernen und warum?
» Arnold Schwarzenegger. Ich bewundere ganz besonders seine Disziplin, mit der er die Ziele, die er sich gesetzt hat, stets auch erreichen konnte.
Was machen Sie am liebsten in der Freizeit?
» Ich reise ausgesprochen gern. Gemeinsam mit meinem Mann verreise ich am liebsten in asiatische Länder, in die Türkei oder nach Kroatien.
Ihr Lieblingsreiseziel oder der Ort, den Sie immer wieder gerne aufsuchen?
» Es zieht mich immer wieder in die Türkei – einerseits aufgrund meines familiären Hintergrunds, aber auch, weil das Land landschaftlich und kulturell so viel zu bieten hat
Was war als Kind Ihr Traumberuf?
» Ärztin.
Welchen anderen Beruf als Ihren jetzigen könnten Sie sich vorstellen?
» Ich denke, dass ich mich in meinem nächsten Leben gerne als Tierärztin versuchen würde.
Ihr „Insel“-Buch?
» Sämtliche Thriller der US-amerikanischen Schriftstellerin Karin Slaughter.
Ihre Lieblingsmusik?
» Mein Musikgeschmack ist vielfältig …, allerdings kann ich mich mit Schlager nicht so recht anfreunden.
Und Ihre Lieblingsspeise?
» Die eine Lieblingsspeise gibt es für mich tatsächlich nicht. Allerdings habe ich eine Schwäche für die türkische und die asiatische Küche.
Welche Eigenschaft schätzen Sie an Kollegen am meisten?
» Fleiß und Humor.
Worüber können Sie lachen?
» Ich schätze jede Art von Humor und kann durchaus auch mal über mich selbst lachen.