Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf eine psychische Traumatisierung. Häufige Symptome sind beispielsweise ständig wiederkehrende belastende Erinnerungen und Bilder an das Trauma, Alpträume, Ängste, Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen, sozialer Rückzug, Interessenverlust, Konzentrationsstörungen, erhöhte Schreckhaftigkeit und Reizbarkeit. Zudem können sich körperliche Symptome zeigen, etwa Magen-Darm-Beschwerden oder Rückenschmerzen, sowie ein Gefühl von Fremdheit und Irrealität oder ein befremdliches Erleben der Umwelt.
Spezialisierte Hilfe für Opfer oder Zeugen einer Gewalttat
Die neue Traumaambulanz bietet spezialisierte Hilfe für Erwachsene, die Opfer einer Gewalttat (z. B. Überfall, Vergewaltigung etc.) geworden sind oder diese miterlebt haben und nun unter psychischen Problemen leiden. Das Hilfsangebot gilt außerdem für Erwachsene, die im Rahmen der Berufsausübung einen gewalttätigen Übergriff erlebt haben.
Von der ambulanten Hilfe ausgeschlossen sind hingegen Erwachsene, die bereits länger als 12 Monate unter den Symptomen einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden oder die im Rahmen von Krieg, Flucht und Vertreibung Symptome einer Traumafolgestörung entwickelt haben.
Welche Hilfeleistungen bietet die Traumaambulanz?
Unser Angebot umfasst eine ausführliche Aufklärung und Information über psychische Folgen einer Traumatisierung sowie eine schnelle, ambulante Krisenintervention mit mehreren Gesprächen. Darüber hinaus beinhaltet es die Förderung individueller Bewältigungsmöglichkeiten, die Behandlung bestehender Belastungssymptome sowie die Vorbeugung der Entstehung von Folgestörungen.
Wir koordinieren mit weiteren Beratungsstellen zum Beispiel die Erstellung eines Antrags auf Opferentschädigung. Des Weiteren helfen wir bei der Organisation der Weiterbehandlung, etwa ambulante Psychotherapie, medikamentöse Behandlung und soziale Beratung. Bei Bedarf leiten wir auch eine tagesklinische oder stationäre Traumatherapie ein.
Welche Ziele werden mit der Traumaambulanz verfolgt?
Unser Ziel ist es, schnelle konkrete Hilfe zu bieten, Traumafolgestörungen zu verhindern, akute Belastungssymptome zu behandeln und das Gefühl von Sicherheit und Selbstkontrolle wiederherzustellen. Ein erfahrenes Team aus Fachärzten, Psychologen und Therapeuten steht den Betroffenen zur Seite und unterstützt sie auf dem Weg der Genesung.
Die Eröffnung der Traumaambulanz ist ein weiterer Schritt des Marienhospitals Stuttgart, eine umfassende und hochqualitative Versorgung für seine Patienten sicherzustellen.