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Aktuelles

Grenzerfahrungen in der Pandemie

Wenn es schwer wird, Erfolg (an)erkennen zu können

Seelsorgerin Schwester ­Sylvia Maria und Chefarzt Dr. med. Johannes Becker-Pfaff

Schwester ­Sylvia Maria und Dr. med. Johannes Becker-Pfaff

Zwei Jahre Corona auf den Sta­tio­nen haben die Mitarbeitenden oft an ihre Grenzen gebracht. Im Rahmen des zukünftigen Projekts „Bewäl­tigen, Reparieren, Betrauern“ ist ein Gesprächs­angebot entstanden, das helfen soll, Unsagbares sagbar zu machen.


Bindeglied zwischen Patienten und Angehörigen

Die Betreuung durch Mitarbeitende der psychosozialen Berufsgruppen wie Seelsorger, Psychotherapeuten und Sozialarbeiter in Krankenhäusern richtet sich in der Regel an Patienten und deren Angehörige. Ordensschwester Sylvia Maria Schäfer ist seit zwei Jahren Seel­sorgerin auf der Intensivstation. Dort hat sie schon in der ersten Phase der Pandemie während des Besuchsverbots äußerst bewegende Situationen erlebt. Wenn sich die Familie nicht von ihrem sterbenden Ange­hörigen verabschieden konnte, war sie oft das Bindeglied und übermittelte letzte Worte, Botschaften und Wünsche. „Das war ein großer Trost für die Angehörigen“, so Schwester ­Sylvia Maria.


Emotionen Raum geben

Allerdings ist mit der Pandemie auch die seelische Belastung der Mitarbeitenden selbst viel größer geworden. Schwester Sylvia Maria hat dies gehört und gespürt, aber: „Oft sind im normalen Stationsablauf nur kurze Gespräche zwischen Tür und Angel möglich. Da haben Emotionen nur einen begrenzten Platz.“ Im Austausch mit Dr. Johannes Becker-Pfaff, Ärztlicher ­Direktor der Klinik für Psychosoma­tische Medizin und Psycho­therapie, ist daher ein neues Angebot entstanden. In Gruppen­­gesprächen innerhalb der belasteten Teams soll „ein gemein­samer psychischer Verdau­ungsprozess angeregt werden“, wie Dr. Becker-Pfaff sagt.

„Das Dilemma in solch einer Ausnahmesituation wie bei Corona ist, dass es schwer vorstellbar ist, sich in einem Rahmen, der noch beschränkter ist als zuvor, auch noch Zeit zu nehmen für etwas, für das noch nie Zeit gewesen ist und das gerade deshalb jetzt so wichtig wäre“, sagt der Ärztliche Direktor. Im seit Ende vergangenen Jahres eingeführten Gruppen­­aus­tausch gehe es „erst einmal nur darum, etwas loszuwerden und zu teilen“. Auch wenn es Hemmschwellen gäbe, in einer Gruppe über das eigene Erleben zu sprechen, hat Schwester ­Sylvia Maria schon nach den ersten Sitzungen gemerkt: „Wenn einer aus sich herausgeht, dann ist es für den anderen auch leichter. Das hat viel mit Vertrauen zu tun und braucht einen geschützten Raum.“


Wenn die tröstende Wirkung auf der Strecke bleibt

In den Gesprächen wurde Dr. Becker-Pfaff bewusst, „wie ver­­geb­lich sich die Arbeit mit schwerst erkrankten Corona-Patienten anfühlen kann – in einem viel höheren Maße als wir es sonst gewohnt sind“. Als auf dem Höhepunkt der Coronawellen auf der Intensivstation viele Menschen in der Gewiss­heit, dass diese mit weit über 50%-iger Sicherheit sterben würden, behandelt wurden, „konnte das Gefühl, dass man etwas Gutes tut, seine tröstende Wirkung nicht mehr ausreichend entfalten und blieb damit oft auf der Strecke“.

Dabei gäbe es vielerlei Gründe, stolz zu sein, „die aber den Schrecken nicht auszugleichen vermögen“. Die Mög­­lichkeiten der angebotenen Gepräche sind begrenzt, wie Dr. Becker-Pfaff anerkennt. „Das macht es alles nicht besser, aber vielleicht ein wenig erträglicher.“ Oder wie Schwes­ter Sylvia Maria es ausdrückt: „Wenn man sagen kann, wir haben alles getan, relativiert sich ein Stück weit auch die Vergeblichkeit.“


Gesprächsangebot als integralen Bestandteil der Arbeit etablieren

Der Wunsch von Dr. Becker-Pfaff ist es nun, das Gesprächsangebot als integralen Bestandteil der Arbeit belasteter Teams im Marienhospital zu etablieren. Den ­grö­ßeren Rahmen dafür soll das Projekt „Bewältigen, Reparieren, Betrauern“ bilden. Neben den Seelsorgern und Psycho­­therapeuten werden dabei auch die sogenannten Konflikt­navigatoren eingebunden. Diese helfen, stationsfremd eingesetzte Mitarbeitende zu integrieren. Die Klinikleitung möchte in demselben Rahmen einen direkteren Kontakt zu den Mitarbeitenden etablieren, um Transparenz und gegenseitiges Verstehen zu fördern. Für Dr. Becker-Pfaff ist klar, dass die gemeinsamen Anstrengungen zur emotionalen und sozialen Stabilisierung mit dem Abflachen der Omikronwelle nicht auslaufen dürfen. „Wenn so ein Projekt aus der Pandemie heraus entstehen kann und darüber hinaus fortgeführt wird, dann haben wir eine Chance entwickelt.“