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Künstliches Schultergelenk – kein „zu alt“ für die OP

Die chronischen Schmerzen in der rechten Schulter aufgrund einer fortgeschrittenen Arthose schränkten Ursula Schleehaufs Bewegungsfähigkeit und Lebensqualität erheblich ein. Mit 80 Jahren entschied sich die Patientin für eine Operation und erhielt ein künstliches Schultergelenk. Eine Entscheidung, die sie nicht bereut.

Dr. Ulf Wilhelm Bökeler, Leitender Arzt am Schwerpunkt Schulter- und Ellenbogenchirurgie, mit Patientin Ursula Schleehauf und Dr. Jonas Keuler, Oberarzt für Anästhesiologie (v. li. n. re.)

Dr. Bökeler, Patientin Ursula Schleehauf und Dr. Keuler (v. li)

Die Röntgenaufnahme zeigt die bereits fortgeschrittene Arthrose im Schultergelenk

Fortgeschrittene Arthrose im Schultergelenk (Röntgenaufnahme)

Die inverse Schulterprothese wurde bei der Operation zementfrei im Knorpel verankert

Die inverse Prothese wurde bei der OP zementfrei im Knorpel verankert

Heute kann Ursula Schleehauf ihren Arm wie früher ohne Einschränkung heben. Sie vergisst häufig sogar, dass sie eine Schulterprothese hat

Den Arm ohne Einschränkung heben, das ist jetzt wieder möglich

Ein Buch aus dem Regal nehmen, sich die Haare kämmen, in die Jacke schlüpfen, das Vogelhäuschen mit Futter füllen – für Ursula Schleehauf wurden ganz alltägliche Bewegungen mehr und mehr zu einer schmerzhaften Tortur. „Ich habe mich immer viel bewegt, Sport getrieben, aber plötzlich taten mir selbst kleine Bewegungen in der rechten Schulter enorm weh oder wurden sogar unmöglich“, erinnert sich die rüstige Rentnerin.


Ursachen der Arthrose

Ursula Schleehaufs Orthopäde diagnostizierte eine schwere Arthrose, den stark fortgeschrittenen Verschleiß durch Knorpel- und Knochenabrieb an den Schultergelenkflächen. Gelenke nutzen sich mit den Jahren bei fast jedem Menschen ab, allerdings verschieden stark. „Neben Verschleiß durch eine chronische Überbelastung, etwa durch schwere körperliche Arbeit, spielen auch genetische Faktoren oder Verletzungen eine Rolle“, erläutert Dr. Ulf Wilhelm Bökeler, Leitender Arzt des zertifizierten Schwerpunkts Schulter- und Ellenbogenchirurgie am Marienhospital Stuttgart. Da die Schulter bei fast jeder Bewegung und Tätigkeit im Alltag im Einsatz ist, schränkt eine Arthrose im Schultergelenk die Betroffenen sehr ein und verursacht starke Schmerzen.


Schultergelenk nach Maß

„Meine große Sorge war, wie ich mich mit diesen körperlichen Einschränkungen weiterhin selbstständig versorgen und meinen Alltag bewältigen können sollte“, erinnert sich die heute 81-Jährige. „Ich war ja ansonsten immer fit, habe meinen Haushalt geführt, bin zum Yoga und schwimmen gegangen“, sagt die sportliche Seniorin.

Dr. Ulf Wilhelm Bökeler, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, riet Ursula Schleehauf zu einer sogenannten inversen Prothese. Bei dieser Operation wird ein künstlicher Gelenkkopf am Schulterblatt und eine künstliche Gelenkpfanne am Oberarm eingesetzt. Damit übernimmt der sogenannte Deltamuskel, der die gesamte Schulter überdeckt und sich bis zum Oberarm erstreckt, die Aufgabe, den Arm zu heben. Er wird sozusagen zum Motor der Bewegung. Die frühere Funktion wird wieder nahezu vollständig erreicht. „Zu einer frühen prothetischen Versorgung rate ich in der Regel nicht“, sagt der Chirurg. „So sollte ein junger Patient zur Behandlung einer Arthrose keine Endoprothese erhalten, solange andere Therapiemethoden nicht ausgeschöpft sind. Im Fall von Frau Schleehauf, deren Lebensqualität durch die Funktionsminderung und die Schmerzen derart eingeschränkt war, ist meine Empfehlung ganz klar gewesen“, erläutert er.

Dr. Bökeler warnt außerdem davor, zu lange zu warten und über längere Zeiträume Schmerzmittel einzunehmen, anstatt die Ursache der Gelenkschmerzen zu behandeln. Aufgrund der Nebenwirkungen der Medikamente, die etwa zu Nieren- und Magenschädigungen führen oder die Gefahr der Sturzneigung erhöhen, sei dies weder sinnvoll noch ratsam.


Gezielt dosierte Narkose und optimale Schmerztherapie

Gerade mit höherem Alter schrecken viele Patientinnen oder Patienten vor einer Operation zurück. Auch Ursula Schleehauf war hinsichtlich der Risiken, die etwa eine Narkose mit sich bringen, besorgt. Erstaunt war sie, als sie unmittelbar nach der OP keinerlei Schmerzen hatte. „Ich kämpfte zwar in den ersten Tagen mit einer leichten Übelkeit, aber Schmerzen hatte ich überhaupt keine“, erinnert sie sich.

„Bei Schultergelenksoperationen wie bei Frau Schleehauf betäuben wir ganz gezielt die betroffenen Nerven mit einer ultraschallgesteuerten Regionalanästhesie“, erläutert Dr. Jonas Keuler, Oberarzt für Anästhesiologie. „Dadurch sind unsere Patienten nach der Operation häufig völlig schmerzfrei. Außerdem können wir die Vollnarkose durch die Wirkung der Regionalanästhesie bereits während der Operation weniger tief ausführen. So fallen auch deren Nach- und Nebenwirkungen meist geringer aus. Bei zahlreichen Operationen kann sogar – das Einverständnis der Patienten vorausgesetzt – auch ganz auf eine Vollnarkose verzichtet werden“, ergänzt er.

Bei einer größeren Schulteroperation, etwa der Implantation eines künstlichen Schultergelenks, wird bereits vor dem Eingriff ein sehr dünner Schmerzkatheter gelegt. So können Schmerzmittel kontinuierlich und gezielt über eine Infusion verabreicht werden, und die Patienten profitieren von einer optimalen, nebenwirkungsarmen Schmerztherapie. Auch Ursula Schleehauf wurde vom sogenannten Schmerzdienst betreut. Das sind eigens für Schmerzmedizin ausgebildete Ärzte und Pflegekräfte, die zweimal täglich die Schmerzmittelversorgung kontrollieren und die Dosierung nach dem individuellen Bedarf des Patienten anpassen.


Hilfe für die erste Zeit zu Hause

Bereits sechs Tage nach der Operation konnte Ursula Schleehauf das Krankenhaus verlassen. Die Sozial- und Pflegeberatung am Marienhospital stellte sicher, dass die alleinlebende Seniorin zu Hause die notwendige Unterstützung erhielt und die Versorgung gewährleistet war. „Für die Hilfe durch die Mitarbeitenden des Sozial- und Pflegeberatung, aber auch meiner Familie und unserer sehr guten Hausgemeinschaft in der Zeit bis zu meiner dreiwöchigen Reha war ich natürlich sehr dankbar,“ sagt sie.


Aktiv im activum

Auch die physiotherapeutische Betreuung, die schon während des stationären Aufenthalts begonnen hatte, wurde ambulant fortgesetzt. Ursula Schleehauf erhielt Krankengymnastik samt individuellen Anleitungen zu regelmäßigen Übungen durch die Therapeuten aus dem activum, der ambulanten Physio- und Ergotherapie am Marienhospital.

Bereits im Krankenkenhaus wurde die Bewegungstherapie durch eine automatische Bewegungsschiene unterstützt. Damit ist ein passives und weniger belastendes Training der Schulter- und Armmuskulatur möglich. „Ohne die Physiotherapie und das konsequente Üben wäre ich sicher nicht so fit wie ich es heute bin“, resümiert die Seniorin.


Ziel erreicht: schmerzfrei im Alltag

„Heute kann ich wieder alles machen und vergesse sogar manchmal, dass ich eine Schulterprothese habe. Die Operation würde ich jederzeit wieder machen“, beteuert Ursula Schleehauf glücklich. Zur Mobilisierung und Kräftigung des gesamten Bewegungsapparats geht sie wöchentlich schwimmen, übt Yoga und kommt weiterhin regelmäßig zur Physiotherapie ins activum am Marienhospital.

Das Krankenhaus kennt die Stuttgarterin bereits von klein auf. „Die Ordensschwestern mit ihren gestärkten großen weißen Hauben haben mich als Kind immer sehr beeindruckt – sogar ein bisschen eingeschüchtert“, schmunzelt Ursula Schleehauf.
 

ZERTIFIZIERTER Schwerpunkt Schulter- und Ellenbogenchirurgie
Als deutschlandweit neunte Klinik wurde im Mai 2023 der Schwerpunkt Schulter- und Ellenbogenchirurgie am Marienhospital unter Leitung von Dr. Ulf Wilhelm Bökeler zur deutschen Schulter- und Ellenbogen-Klinik zertifiziert. Das Zertifikat bescheinigt die außerordentliche Qualität und Spezialisierung bei der Behandlung von Schulterleiden und würdigt zugleich das Engagement im Bereich Foschung und Lehre.

„Die Zertifizierung ist eine hohe Auszeichnung, auf die wir sehr stolz sind und die uns ausgesprochen freut“, sagt Dr. Ulf Wilhelm Bökeler, Leitender Arzt des Schwerpunkts für Schulter- und Ellenbogenchirurgie am Marienhospital. Die Zertifizierung als deutschlandweit neunte Schulter- und Ellenbogen-Klinik erfolgte durch die Fachgesellschaft DVSE (D-A-CH Vereinigung für Schulter- und Ellenbogen-Chirurgie). Sie bescheinigt der Einrichtung herausragende medizinische und wissenschaftliche Fachkompetenz und Qualität in der Krankenversorgung, Forschung sowie Fortbildung und Lehre im Bereich Schulter- und Ellenbogenchirurgie. Speziell überprüft und regelmäßig kontrolliert werden die persönlichen Qualifikationen der Operateurinnen und Operateure, die Anzahl und Qualität der Operationsergebnisse und die Struktur der Klinik.

Das Schultergelenk ist Dreh- und Angelpunkt aller Bewegungen von Rumpf und Armen. Daher sind Verletzungen im Bereich des Schulter- und Ellenbogenbereichs nicht nur äußerst schmerzhaft, sondern schränken bei sportlichen Aktivitäten genauso wie bei alltäglichen Bewegungen häufig erheblich ein. Im Marienhospital werden jährlich rund 600 Eingriffe im Bereich der Schulter- und Ellenbogenchirurgie durchgeführt. Schwerpunkte bilden dabei die Implantation künstlicher Schultergelenke (Endoprothetik), Schlüssellochoperationen etwa bei Sehnenrissen oder nach Ausrenkungen sowie die ­Versorgung akuter Unfallfolgen am Schulter- und Ellenbogengelenk.

Der Schwerpunkt gehört zur Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie am Marienhospital.
Sprechstunde: Donnerstag 9.00–13.00 Uhr
Telefon: 0711 6489-2828
schulter-ellenbogenchirurgie@vinzenz.de


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