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Aktuelles

Erste Stuttgarter Traumaambulanz eröffnet

Akuthilfe für Opfer von Gewalt: In der im Juli 2024 neu eröffneten Traumaambulanz am Marienhospital Stuttgart finden Menschen, die Opfer oder Zeuge von Gewalt wurden, rasch und unbürokratisch Hilfe und professionelle Unterstützung.

Dr. Manuel Enzenhofer leitet die neu eröffnete Traumaambulanz am Marienhospital Stuttgart

Dr. Manuel Enzenhofer leitet die neu eröffnete Traumaambulanz

Ziel der Einrichtung ist, traumatisierten Menschen so zu helfen, dass sie wieder Hoffnung und Lebensmut schöpfen

Die Einrichtung bietet Akuthilfe für Menschen, die Gewalt erfuhren

Ein spezialisiertes und erfahrenes Team aus Fachärzten und Psychotherapeuten ermöglicht hier einmalig in Stuttgart eine kurzfristige ambulante Krisenintervention.


Rasche professionelle Hilfe

„Mit unserer Traumaambulanz haben wir in Stuttgart einen Ort für Menschen geschaffen, die Opfer oder Zeugen einer Gewalttat wurden“, sagt Dr. Manuel Enzenhofer, Leiter der neuen Traumaambulanz an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Marienhospital Stuttgart. „Menschen, die durch Gewalt eine Traumatisierung erfahren, befinden sich häufig in einer äußerst bedrohlichen Lebenssituation. Die Gefahr ist groß, dass eine extreme seelische Belastung die Betroffenen völlig aus der Bahn wirft. Unser  traumatherapeutisch erfahrenes Team bietet rasche professionelle Hilfe, informiert zu den Folgen einer Traumatisierung und berät zu individuellen Bewältigungsmethoden“, erläutert er.


Trauma – seelische und körperliche Wunde

Trauma, ein Begriff aus dem Altgriechischen, bedeutet so viel wie Wunde. Neben der rein körperlichen Verletzung sind seelische Verwundungen als Folge physischer Gewalt häufig tiefgreifender und langanhaltender, da sie das emotionale und psychische Wohlbefinden nachhaltig beeinträchtigen können.

Dabei reagiert jeder Mensch, der Opfer von Gewalt geworden ist – sei es durch sexualisierte, häusliche oder kriminelle Gewalt – unterschiedlich. Häufige Symptome sind Schlafstörungen, Alpträume, Ängste und erhöhte Reizbarkeit. Auch Niedergeschlagenheit, sozialer Rückzug, Flashbacks zu den belastenden Erinnerungen, Konzentrationsstörungen oder starke Scham- und Schuldgefühle zählen zu den typischen Anzeichen. Zudem können körperliche Symptome wie Magen-Darm-Beschwerden oder Rückenschmerzen die Folge einer übermäßigen emotionalen Erschütterung sein, welche die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigt. Körper und Seele beeinflussen sich wechselseitig. Nicht selten entsteht daraus ein Teufelskreis, an dessen Ende eine zusätzliche schwere Belastung der Patienten und ihrer Angehörigen steht.


Niederschwellige Versorgung

„Wichtig ist, dass akut traumatisierte Menschen rasch und niederschwellig therapeutische Unterstützung erfahren und umfassend Informationen zu möglichen Folgen einer Traumatisierung erhalten“, betont Dr. Enzenhofer. Mit kurzfristiger Krisenintervention und unterstützenden Gesprächen werden die akuten Belastungssymptome behandelt. Dabei berücksichtigt das Team der Traumaambulanz die individuellen Bewältigungsstrategien eines jeden Menschen und fördert außerdem dessen persönliche Ressourcen.

Im Rahmen des Opferentschädigungsgesetzes (OEG) werden diese Leistungen durch das Land Baden-Württemberg finanziert. „Unser Anliegen ist, dass akut traumatisierte Erwachsene durch Ersthelfer wie Opferorganisationen, aber auch die Polizei oder die Notaufnahmen an die Traumaambulanz verwiesen werden“, sagt Dr. Johannes Becker-Pfaff, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie.


Stabilisieren und stützen

Am Anfang ist die Bereitschaft des Gewaltopfers erforderlich, den Kontakt zu den professionellen Helfern zu suchen, Vertrauen aufzubauen und sich langsam zu öffnen. Dabei soll die aktuelle Situation geordnet und auf bestehende Ressourcen zurückgegriffen werden. Die niederschwellige Versorgung mit kurzfristig möglichen Gesprächsterminen bietet hierfür die ideale Voraussetzung.

„In unserer psychologischen Erstbetreuung schauen wir, was jede oder jeder Einzelne braucht, denn es ist sehr unterschiedlich, wie Menschen mit einem extrem belastenden Ereignis umgehen“, erklärt Dr. Enzenhofer. Schon in den ersten Gesprächen gehe es darum, die Beschwerden der traumatisiserten Menschen zu lindern und typische Symptome wie erhöhte Anspannung und Schlafstörungen zu behandeln, den Patienten Hilfsmittel an die Hand zu geben, wie sie mit den Beschwerden umgehen können. Gleichermaßen erhalten sie Informationen und Unterstützung bei der Antragstellung zur Opferentschädigung oder einer langfristigen Psychotherapie.

Doch Enzenhofer weiß auch: „Die meiste Unterstützung kommt aus dem privaten Bereich. Daher ist es für traumatisierte Menschen wichtig, die Familie, Verwandte, Freunde einzubeziehen. Denn die Gefahr besteht häufig darin, dass sich die Opfer durch das Empfinden von Schuld und Scham zurückziehen, was nicht selten zur Chronifizierung des Leidens führt.“


Mehr Lebensqualität, weniger Leidensdruck

Beistand in einer emotional sehr schwierigen Lebenssituation geht über medizinische Hilfe weit hinaus. „Wir bieten traumatisierten Menschen einen geschützten Raum, um die ersten Schritte auf dem Weg der Heilung zu gehen. Unser Ziel ist es, diesen Menschen schnell und effektiv zu helfen, damit sie wieder Hoffnung und Lebensmut schöpfen können“, fasst Dr. Becker-Pfaff die Arbeit der Traumaambulanz innerhalb
seiner Klinik zusammen.
 

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