Marius Ioan Arcalean lebt seit ein paar Jahren auf Stuttgarts Straßen. Er war als Soldat in Afghanistan. Das habe ihn traumatisiert, sagt er, elf Jahre im Einsatz für die rumänische Armee, die Bomben, die Angst, die Toten am Straßenrand. Als er zurückkam, war er nicht mehr derselbe. Vor fünfzehn Jahren ist er von Rumänien nach Baden-Württemberg gekommen.
Bis heute versucht er seinen Erinnerungen zu entfliehen. Wenn er malt, ist das sein Weg, seine Vergangenheit zu verarbeiten. Die Spuren des Lebens, die Narben, die der Krieg und das Elend in ihm angerichtet haben, finden sich in vielen seiner Bilder wieder. Sie zeigen Gesichter, Menschen zwischen Ruinen, aber auch immer wieder Blicke in Augen, die leuchten und Zuversicht geben. Und gerade in unserer Zeit wirken diese Gemälde besonders stark: Am 24. Februar jährt sich zum zweiten Mal der Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine, der Krieg dort tobt unvermindert weiter. Und seit dem 7. Oktober 2023 richtet sich der Blick zudem verstärkt auf den Nahostkonflikt zwischen Israel und Palästina.
Anlass genug also, um intensiv in die Menschen-Gesichter zu schauen, die uns Marius Arcalean zeigt. In manchen Bildern greift der Künstler religiös-biblische Motive auf, deren Geschichten man ebenfalls sehen kann … Wir zeigen die Ausstellung bewusst in der Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern, denn in kaum einer anderen Zeit wird die Besinnung auf Leiden und Tod so thematisiert wie in diesen Wochen.
Zu sehen sind die Gemälde von Marius Arcalean von Donnerstag, 15.2. bis Sonntag, 24.3.2024 im Foyer des Marienhospitals Stuttgart. Die Vernissage findet am ersten Ausstellungstag um 18 Uhr im Foyer statt.
HÖRBEITRAG ZUR AUSSTELLUNG – in SWR2 „JOURNAL AM MITTAG“
Sie möchten noch mehr über die Ausstellung erfahren? Dann freuen Sie sich sicherlich über den Hörbeitrag im Kultursender SWR2. Am Dienstag, 20. Februar wurde in der Sendung „Journal am Mittag“ ausführlich über die aktuelle Ausstellung im Marienhospital Stuttgart berichtet.
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