Freude am digitalen Lernen vermitteln
Isabell Spät hat sich für ihre neue Tätigkeit vor allem eines vorgenommen: „Ich möchte den Mitarbeitenden des Marienhospitals zeigen, dass E-Learning, also das Vermitteln von Bildungsinhalten am Computer, richtig Spaß machen kann und niemand Angst davor haben muss.“ Erste Erfahrungen hat das Marienhospital ja bereits gesammelt. So wurden beispielsweise die Pflichtfortbildungen von Hygiene bis Brandschutz, die alle Mitarbeitenden regelmäßig absolvieren müssen, bereits vor Corona auf einer hausinternen digitalen Plattform angeboten. Isabell Spät ist überzeugt, dass da noch viel mehr geht und dass E-Learning auch nach Corona ein wichtiger Zukunftstrend ist.
In den nächsten Monaten wird Isabell Spät zudem viel mit der Digitalisierung der Berufsfachschule für Pflege und der Diätschule des Marienhospitals zu tun haben. Der vom Bund geförderte „Digitalpakt Schule“ stellt den beiden Bildungseinrichtungen Geld etwa für Notebooks und für Verbesserungen am Netzwerk zur Verfügung. Eine Aufgabe von Isabell Spät ist es, die neuen Techniken gemeinsam mit Unterrichtskräften und Schülern sinnvoll in den Bildungsablauf zu integrieren.
Privat erstaunlich undigital
Ihr bisheriger Lebenslauf hat Isabell Spät bestens auf die neue Aufgabe vorbereitet. Die 30-Jährige wurde in Tuttlingen geborgen. An der Universität Stuttgart machte sie ihren Bachelor in Berufspädagogik und Linguistik (Sprachwissenschaft). Ihren Master absolvierte sie dort 2019 im Bereich Technikpädagogik und betriebliche Bildungsarbeit. Danach arbeitete sie bei einem großen Automobilzulieferer in der Personalentwicklung. Zuständig war sie dort für E-Learning und digitale Bildungsstrategien. Im Juni wechselte sie ans Bildungszentrum des Marienhospitals. Isabell Späts private Interessen sind erstaunlich undigital: Die Naturliebhaberin geht Wintersport über alles. Zudem mag sie den Bodensee und Ballett.
Australien bis Österreich
Cornelia Walter wurde 1970 in Kathmandu als Kind deutscher Eltern geboren. Ihr Vater war in der nepalesischen Stadt Entwicklungshelfer, ihre Mutter lernte ihn dort auf einer Weltreise kennen. Die Familie zog aber wieder nach Deutschland. Ihr Abitur machte Cornelia Walter daher 1989 in Tübingen. Sie studierte Mathematik, Englisch und Geografie auf Lehramt; danach ging sie in die Erwachsenenbildung.
Ihr Lebenslauf ist vielfältig, hier nur einige Ausschnitte: In einer Altenpflegeschule unterrichtete sie Deutsch als Fremdsprache für Auszubildende und Mitarbeitende mit Migrationshintergrund. Ihren Master of Business Administration im Fach Human Resources Management (Personalmanagement) absolvierte sie zum Teil in Australien. Weitere berufliche Stationen führten sie auf die Arabische Halbinsel und nach Österreich. Mehrere Jahre lang war sie selbstständig. Immer gehörten Personal- und Führungskräfteentwicklung, aber auch digitale Bildung zu ihren Themen.
Der Gesundheitssektor reizte sie schon früh. 2008 bis 2014 war Cornelia Walter in der Personalentwicklung und im Projektmanagement am Klinikum Stuttgart tätig. 2014 bis 2019 war sie Dozentin an der Apollon-Hochschule, einer Fernuniversität für Gesundheitswirtschaft. Das Bildungszentrum des Marienhospitals kennt sie bereits aus einer früheren freiberuflichen Tätigkeit. Ab 2014 unterrichtete sie dort Qualitätsmanagement und Kommunikation. Seit April 2021 ist sie hier nun angestellt.
Für alle Berufsgruppen da
„Personalentwicklung, Recruiting etc. sind zwar weit verbreitete Begriffe, aber viele wissen nicht so genau, was sich dahinter verbirgt“, so Cornelia Walter. Recruiting bedeute, geeignete Mitarbeitende zu finden. Das ist eine Aufgabe der Personalabteilung; besonders wichtig ist sie in Zeiten von Pflegepersonal- und Ärztemangel. Cornelia Walters Aufgabe als Personalentwicklerin schließt dann ans Recruiting an. „Man muss den Mitarbeitenden passende Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen, damit sie auch längerfristig am Haus bleiben“, sagt sie. Hier seien vor allem die Führungskräfte gefragt, die Cornelia Walter gezielt schulen wird.
Wichtig sei zudem die strategische Personalentwicklung. „Wenn wir etwas Neues einführen wollen, sollten wir rechtzeitig damit beginnen, geeignete Mitarbeitende entsprechend fortzubilden“, nennt sie ein Beispiel. Und sie betont: „Meine Arbeit richtet sich an alle Berufsgruppen, von der Reinigungskraft bis zum Chefarzt.“ Neben Seminaren und Teamentwicklungen bietet sie auch Coachings für Einzelne und Gruppen an.
Cornelia Walter ist verheiratet und hat eine 15-jährige Tochter. In der Pandemie hat sie den Eiskunstlauf für sich entdeckt. Ihre Leidenschaft gilt dem Schreiben. Sie verfasste ein Buch zur interkulturellen Kommunikation in der Gesundheitswirtschaft, Fachartikel und Kurzgeschichten. Momentan arbeitet sie an einem Jugendroman.