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Aktuelles

Pfortader-Embolisation hilft Krebspatient

Um krankes Lebergewebe entfernen zu können, musste der gesunde Teil des Organs zunächst zum Wachsen gebracht werden. Dies gelang im Marienhospital mithilfe eines radiologisch-interventionellen Verfahrens, der sogenannten Pfortader-Embolisation

Patient Hans Christian Knoll und sein Operateur Professor Dr. Michael Schäffer

Patient Knoll und sein Operateur Professor Dr. Schäffer

Professor Dr. Zähringer hat den gesunden Leberteil „wachsen lassen“

Ließ den gesunden Leberteil „wachsen“: Professor Dr. Zähringer

Hans Christian Knoll ist 2019 an Darmkrebs erkrankt, der erfolgreich operiert werden konnte. Zugleich waren aber Metastasen (Tochtergeschwulste) in der Leber festgestellt worden. Eine Chemotherapie konnte diese nicht beseitigen, und für eine operative Entfernung des kranken rechten Leberlappens war sein gesunder linker Leberlappen zu klein. Die Leber hätte nach der Operation nicht mehr ausreichend arbeiten können, der Patient wäre gestorben. Im Marienhospital wurde daher der gesunde Leberanteil zunächst zum Wachsen angeregt, bevor der kranke entfernt wurde.


Nur 20 Prozent gesunde Leber

Aus dem Schulunterricht kennen viele die Geschichte des Göttersohns Prometheus. Da der nicht tat, was Vater Zeus wollte, ließ letzterer ihn an eine Säule ketten. Zudem befahl er einem Adler, täglich herbeizufliegen, um seinem Sohn ein Stück Leber wegzufressen, das dann über Nacht wieder nachwuchs. „Schon die alten Griechen wussten also, dass die Leber das einzige Körperorgan ist, das wieder nachwachsen kann, wenn man ein Stück wegschneidet“, so Professor Dr. Michael Schäffer. Der Chirurg ist Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie des Marienhospitals.

Doch die Regenerationsfähigkeit der Leber hat ihre Grenzen. „Bei Herrn Knoll mussten wir den kompletten rechten Leberlappen entfernen, weil sich darin Krebsmetastasen gebildet hatten. Bei manchen Patienten geht das relativ leicht, weil der linke Leberlappen groß genug ist. Bei Herrn Knoll war die linke Leber aber unterdurchschnittlich klein“, sagt Professor Schäffer. Der 54-jährige Patient hätte den Eingriff nicht überlebt, er wäre wenige Tage später an Leberversagen gestorben. Lediglich eine Lebertransplantation hätte ihn retten können, „aber transplantationsfähige Organe sind rar“, so Michael Schäffer. Der Chirurg stellt den Fall seines Patienten in der wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenz des Marienhospitals vor. Neben Chirurgen nehmen daran auch Onkologen, Radiologen und Vertreterinnen und Vertreter weiterer Fachkliniken teil. „Der Ärztliche Direktor unserer Klinik für Radiologie, Professor Dr. Markus Zähringer, meinte, dass Herr Knoll sich für eine Pfortader-Embolisation eignet“, so Michael Schäffer. Ziel der relativ selten durchgeführten Methode ist es, den gesunden Teil der Leber zum Wachsen anzuregen. 20 Prozent betrug der gesunde Leberteil von Christian Knoll. „Die Restleber muss mindestens 30 Prozent groß sein, wenn der Patient sicher überleben soll“, so Michael Schäffer.


Leber verdoppelte Volumen

Professor Zähringer und sein Team brachten den gesunden Leberteil zum Wachsen, indem sie Blutzufuhr zum kranken Lappen unterbrachen. Die Embolisation (Verschluss) der Pfortader (Gefäß, das zur Leber führt) fand Mitte Oktober 2020 statt. „In den folgenden sechs Wochen wuchs der gesunde Leberlappen in der Folge um 18,6 Prozent, verdoppelte also fast sein Volumen“, so Professor Zähringer. Ende November  entfernten Professor Schäffer und sein Team dann den kranken rechten Leberlappen in einem rund dreistündigen Eingriff. „Dieser verlief erfolgreich und komplikationslos. Und aktuell ist im Körper von Christian Knoll kein Krebs mehr nachweisbar“, so der Chirurg beim Interview Ende März.

Hans Christian Knoll ist Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei. „Ich bin noch nicht wieder so fit wie vor dem Eingriff. Aber ich kann wieder arbeiten und sogar Posaune spielen. Und ich gehe aktuell zur ambulanten Reha und spüre, dass meine Kräfte langsam wiederkommen. Im übrigen bin ich einfach froh und sehr dankbar, dass ich noch lebe“, sagt er.
 

DIE CHIRURGIE DES MARIENHOSPITALS
In der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie sind neben Chefarzt Professor Dr. Michael Schäffer sechs OberärztInnen, sechs FachärztInnen und elf AssistenzärztInnen tätig. Dort werden alle Bauchorgane operiert; u. a. Speiseröhre, Magen, Darm, Leber, Lunge und Bauchspeicheldrüse. Ein Spezialgebiet sind Brüche im Bauchraum, also Leisten-, Nabel- und Narbenbrüche. Besonders bei Krebserkrankungen arbeitet die Klinik eng mit anderen Abteilungen im Haus zusammen.
Kontakt telefonisch unter 0711 6489-2201/-2265 oder per E-Mail unter viszeral-allgemeinchirurgie@vinzenz.de

HINWEIS
In der aktuellen Ausgabe unserer Patientenzeitschrift „marien“ (Juli 2021) finden Sie einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema (S. 8–9).

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