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Aktuelles

Rheumatologe Dr. Pflugfelder gab Auskunft

Dr. med. Johannes Pflugfelder ist Oberarzt am Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie des Marienhospitals Stuttgart. Zugleich leitet er das „Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Rheumatologie“. Im Rahmen einer Telefonaktion beantwortete er Fragen zum Thema Rheuma.

Der Rheumatologe Dr. Johannes Pflugfelder

Der Rheumatologe Dr. Johannes Pflugfelder

Die Fragen reichten von „Meine Fingergelenke schmerzen. Ist das Rheuma?“ bis zu „Habe ich Schuppenflechte auch ohne sichtbare schuppige Stellen?“

Mein Mann ist vor einigen Monaten ganz plötzlich und unerwartet gestorben. Unmittelbar danach bekam ich Schmerzen und Schwellungen in den Fingergelenken. Ich frage mich, ob das psychisch ist oder ob es sich um Rheuma handeln kann.

Dr. Pflugfelder: Es könnte sich um eine rheumatoide Arthritis handeln, aber auch um etwas anderes wie etwa Gicht oder Gelenkverschleiß. Ihr Hausarzt sollte das zunächst mit einer Blutuntersuchung und bildgebenden Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder ähnlichem abklären. Einige Erkrankungen können durch eine psychische Belastung ausgelöst werden. Aber egal, was die Symptome letztlich ausgelöst hat: Man sollte die Ursache für Ihre Schmerzen und Schwellungen finden und sie behandeln. Falls es sich um rheumatoide Arthritis handelt, werden nämlich sonst die betroffenen Gelenke auf Dauer geschädigt.
 



Ich habe seit Jahren Rückenschmerzen, aber der Neurologe und der Orthopäde finden keine Ursache. Mein Hausarzt sagt, meine Blutuntersuchung hätte auch keine erhöhten Entzündungswerte gezeigt, die auf Rheuma hindeuten. Dennoch ist Kortison das einzige Mittel, das hilft. Aber das will ich ja nicht auf Dauer nehmen. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll.

Dr. Pflugfelder: Es gibt Rheumapatienten, deren Blutuntersuchung keine erhöhten Entzündungswerte ergibt, obwohl diese ja eigentlich typisch für Rheuma sind. Dass Kortison wirkt, könnte einerseits darauf hindeuten, dass Sie wirklich Rheuma haben. Kortison in höheren Dosen hilft allerdings auch bei Verschleißerkrankungen, welche ja ebenfalls Ursache von Rückenbeschwerden sein können. Um das abzuklären, sollten Sie eine Kernspintomografie mit Entzündungssequenz Ihrer Wirbelsäule machen lassen. Die Untersuchung – die auch als MRT bekannt ist – ist schmerz- und strahlungsfrei. Sie liegen dabei in einer Röhre und Ihr Körper wird mittels starker Magnetfelder untersucht.
 



Seit Monaten leide ich an Nasenbluten, Ohrenschmerzen und Nachtschweiß. Zunächst hielt ich es für eine Erkältung, bis mein Arzt die Diagnose Morbus Wegener stellte. Die Blutwerte C-ANCA und die Blutsenkung legten das nahe. Das macht mir Sorgen, denn die Krankheit ist ja wohl nicht heilbar.

Dr. Pflugfelder: Morbus Wegener wird heute als Granulomatose mit Polyangiitis bezeichnet. Es handelt sich um eine chronisch verlaufende entzündliche Erkrankung der kleinen Blutgefäße. Die Krankheit führt zu Durchblutungsstörungen. Davon können ganz unterschiedliche Stellen im Körper betroffen sein. Es kann zu Problemen mit Augen, Atmung, Nieren, Lunge, Haut oder Nervensystem kommen. Behandelt wird die Erkrankung mit Prednisolon, einem speziellen Kortison und immunsuppressiven Medikamenten. Diese verhindern, dass das Immunsystem des Körpers sich gegen den Körper selbst richtet. Denn dadurch kommt es zu der Erkrankung. Die Krankheitssymptome bilden sich durch die Medikamente meist zurück. Man gibt dann langfristig weiter niedriger dosierte Medikamente, um die Symptomfreiheit dauerhaft zu erhalten.
 



Ich habe entzündliches Rheuma, und meine Ärztin vermutet als Ursache eine Schuppenflechte. Auf meiner Haut sind aber keine sichtbaren schuppigen Stellen.

Dr. Pflugfelder: Fast jeder fünfte Patient mit Psoriasis, also Schuppenflechte, erkrankt an entzündlichem Rheuma. Die Krankheit wird Psoriasis-Arthritis genannt. Manchmal sieht man auf der Haut keine der typischen schuppenden Areale. Auch die Fingernägel, die oft von einer Schuppenflechte befallen werden, müssen noch keine sichtbaren Zeichen der Erkrankung zeigen. Und selbst am Blutbild kann man oft nichts erkennen. Typisch sind bei der Psoriasis-Arthritis Beschwerden an Sehnen, Gelenken und Rücken. Aber erst durch Ultraschall-Untersuchung, Röntgen und MRT kann eine rheumatische Beteiligung sicher identifiziert werden. Man sollte diese möglichst frühzeitig medikamentös behandeln, damit keine bleibenden Schäden an den Gelenken entstehen.
 



Meine Hände schmerzen in letzter Zeit häufig. Deutet das auf Gelenkverschleiß hin oder auf Rheuma? Und was kann ich dagegen tun?

Dr. Pflugfelder:  Eine rheumatoide Arthritis beruht auf einer Entzündung der Gelenke; das können Fingergelenke, aber theoretisch auch jedes andere Gelenk sein. Typisch sind dabei Schmerzen nach dem Aufwachen. Einfache morgendliche Aufgaben wird das Ausdrücken der Zahnpastatube schmerzen. Meist sind auch die Gelenke geschwollen. Ein bis zwei Stunden nach dem Aufstehen bessern sich die Schmerzen. Anders verhält es sich bei einer Arthrose, also Gelenkverschleiß. Die Schmerzen treten besonders bei anstrengenden Bewegungen auf, wie etwa dem Öffnen eines Schraubverschlusses. Morgens nach dem Aufstehen dauert es zudem oft eine Weile, bis sich die Gelenke flüssig bewegen lassen. Bei einer Arthritis wird Kühlung, bei einer Arthrose Wärme als angenehm empfunden. Sie sollten die Ursache Ihrer Schmerzen möglichst rasch ärztlich untersuchen lassen, denn wenn es sich um eine Arthritis handel, kann die Entzündung auf Dauer die Gelenke zerstören. Blutuntersuchungen und bildgebende Untersuchungen wie Ultraschall, Röntgen, MRT oder ähnliches zeigen meist schnell, ob es sich um Rheuma oder Gelenkverschleiß handelt.
 

WIE SIE KONTAKT AUFNEHMEN KÖNNEN
Dr. Johannes Pflugfelder ist Oberarzt am Schwerpunkt Rheumatologie und klinische Immunologie des Marienhospitals. Zugleich ist er Leiter des „Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Rheumatologie“. MVZs sind Facharztpraxen innerhalb eines Krankenhauses.
Kontakt MVZ Rheumatologie (u. a. für Terminvereinbarungen): mvz-rheumatologie@vinzenz.de