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Schulter-/Ellenbogenexperte Dr. Bökeler gab Auskunft

Dr. med. Ulf Bökeler ist Leiter des Schwerpunkts Schulter- und Ellenbogenchirurgie am Marienhospital Stuttgart. Zugleich ist er leitender Oberarzt an der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie. Im Rahmen einer Telefonaktion beantwortete er Fragen zu Problemen mit Schulter und Ellenbogen.

Schulter- und Ellenbogenexperte Dr. Ulf Bökeler

Schulter- und Ellenbogenexperte Dr. Ulf Bökeler

Die Fragen reichten von einer schlecht beweglichen Schulter bis hin zum Tennis- oder Golfer-Ellenbogen, der häufig auf eine Überbelastung beim Sport zurückzuführen ist.

Meine linke Schulter schmerzt heftig, besonders wenn ich die Arme vom Körper abspreize oder sie im Schultergelenk nach außen drehe. Nachts sind die Beschwerden am schlimmsten; auf der linken Seite kann ich gar nicht mehr schlafen. Es wurde eine MRT-Untersuchung gemacht. Mein Arzt vermutet ein Impingement-Syndrom. Schmerzmittel und Physiotherapie bringen fast nichts, der Arzt rät jetzt zu einer OP. Aber muss das sein?

Dr. Bökeler: Impingement bedeutet „Auftreffen“. Schulterdach und Oberarmkopf, zwischen denen normalerweise etwas Abstand besteht, berühren sich dabei. Dadurch können unter anderem Sehnen eingeklemmt werden. Ihre Symptome sprechen aber eher für ein „Frozen Shoulder Syndrom“, das meist nicht operiert werden muss. Die Diagnose wird in der körperlichen Untersuchung gestellt und nicht im MRT. Das Frozen Shoulder Syndrom lässt sich mit Schmerzmitteln, Kortisonspritzen, Physiotherapie und anderen Methoden behandeln. In der ersten Phase fühlt es sich an, als wenn die Schulter langsam „einfriert“, in einer zweiten Phase ist sie dann quasi eingefroren und schwer beweglich. In der dritten löst sich die Starre aber von selbst wieder. Die Länge der Phasen ist individuell verschieden. Meist erlangt der Betroffene aber nach zwei Jahren seine Beweglichkeit und Schmerzfreiheit zurück. Sollten konservative, also nicht-operative Therapien keinen Erfolg haben oder Patienten eine schnellere Verbesserung wollen, kann man auch operieren. Dabei wird durch eine schonende Schlüsselloch-Operation gezielt die verengte Gelenkkapsel eröffnet.
 



Ich leide an einem Tennisellenbogen, möchte mich aber möglichst nicht operieren lassen. Mein Arzt spricht sogar von einer Teilprothese.

Dr. Bökeler: Beim Tennisellenbogen sollte man alles tun, um ohne Operation auszukommen. Denn rund 90 Prozent dieser Erkrankungen heilen nach sechs bis neun Monaten von selbst wieder. Die Schmerzen entstehen – wie auch beim Golferellenbogen – durch eine Überlastung bestimmter Muskelgruppen. Die Überlastung muss nicht vom Tennis kommen. Auch eine ungünstige Handhaltung bei der Verwendung einer Computermaus kann die Schmerzen im Ellenbogen verursachen. Normalerweise helfen Physiotherapie und Dehnungsübungen. Man kann auch einmalig Kortison spritzen. Häufigere Kortisonspritzen in diesem Bereich sollten aber vermieden werden. Denn sie können die Sehnen schädigen. Klingen die Beschwerden trotzdem nach neun Monaten nicht ab, empfiehlt sich eine Gelenkspiegelung. Dabei schaut der Arzt ins Gelenk und kann eventuell geschädigte Strukturen operieren. 
 



Ich habe mir vor drei Monaten den rechten Ellenbogen gebrochen. Ich wurde operiert, kann aber bis heute den Arm nicht durchstrecken, sondern nur bis etwa 95 Grad anwinkeln. Jetzt riet man mir zu einer weiteren Operation, einer Narkosemobilisation.

Dr. Bökeler: Die Bewegungseinschränkungen beruhen auf einer Versteifung der Gelenkkapsel, die sich nach einer Ellenbogenoperation oft zusammenzieht. Mit einer Narkosemobilisation versucht der Arzt, das eingeschränkt bewegliche Gelenk so durchzubewegen, dass eine bessere Beweglichkeit erreicht wird. Dies wäre normalerweise sehr schmerzhaft, weshalb der Eingriff in Narkose durchgeführt wird. Bei manchen Patienten hilft diese Maßnahme, bei anderen aber nicht. Ich halte das nach gut drei Monaten noch für verfrüht. Gehen Sie stattdessen regelmäßig zur Physiotherapie, und machen Sie auch zu Hause Bewegungstherapie. Etwa spezielle Über-Kopf-Übungen, die Ihnen von den Physiotherapeuten gezeigt werden können. Sollte sich die Beweglichkeit nach sechs bis neun Monaten nicht verbessern, besteht die Möglichkeit, bei der OP eingesetzte Platten oder Drähte zu entfernen. Im Rahmen dieses Eingriffs lassen sich auch vorhandene innere Narben in schonender Schlüssellochtechnik beseitigen. Dies verbessert ebenfalls oft die Beweglichkeit stark.
 



Ich habe in beiden Schultern schlimme Schmerzen. Rechts ist es kaum erträglich. Mein Arzt sagt, es liegt eine schwere Oberarm-Arthrose vor mit Muskelschäden und einem Riss der Rotatorenmanschette. Zudem leide ich unter Osteoporose, also Knochenschwund. Mit regelmäßigem Kortison halte ich es zwar aus, aber der Arzt rät zu einer Gelenkprothese. Ich bin allerdings schon 80 und lasse mich ungern operieren. Andererseits werde ich immer unbeweglicher, kann mich wegen der Schmerzen nicht mal mehr an Krücken oder Rollator abstützen.

Dr. Bökeler: Wir versuchen, Operationen weitmöglich zur vermeiden. Aber in Ihrem Fall rate ich zu einer Gelenkprothese. Das häufige Kortison schwächt auf Dauer Sehnen und Knochen. Ihre bereits vorhandene Osteoporose kann sich dadurch noch verstärken. Da bei Ihnen Sehnen der Rotatorenmanschette gerissen sind, empfiehlt sich eine sogenannte umgekehrte Gelenkprothese. Die Muskeln übernehmen dann quasi die Funktion der Sehnen. Die meisten älteren Menschen haben vor allem Angst vor einer Vollnarkose. Auf Wunsch können wir den Eingriff aber ohne Vollnarkose durchführen. Das geht mit lokaler Betäubung und einem Beruhigungsmittel. Der Patient benötigt dafür keinen Beatmungsschlauch, er atmet während des Eingriffs ganz normal weiter.
 

WIE SIE KONTAKT AUFNEHMEN KÖNNEN
Dr. Ulf Bökeler ist leitender Oberarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie am Marienhospital. Dort leitet er den Schwerpunkt Schulter- und Ellenbogenchirurgie. Er hat jeden Donnerstag von 9.00 bis 14.00 Uhr Sprechstunde nach Voranmeldung.
Terminvereinbarung unter: 0711 6489-2211.