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Zungenschrittmacher: Wenn im Schlaf der Atem stockt

Starke Müdigkeit und Konzentrationsschwäche bis hin zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Folgen der ­extremen Form des Schnarchens mit nächtlichen Atemaussetzern. Eine innovative ­alternative Behandlungsmethode, der Zungenschrittmacher, kann Patienten mit einer obstruktiven Schlafapnoe ­helfen.

Funktion des Zungenschrittmachers: Der Atemsensor gibt über eine Stimulationselektrode milde Impulse an den Zungennerv weiter (Bild: Inspire)

Funktion des Zungenschrittmachers (grafische Darstellung)

Christoph Hößle ist Oberarzt an der Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Marienhospital

Christoph Hößle ist ärztlicher Ansprechpartner für den Eingriff

Unter dem sogenannten obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) leiden etwa fünf Prozent der Männer und rund drei Prozent der Frauen – ab dem 45. Lebensjahr mit steigender Tendenz.


Eine innovative operative Therapie kann helfen

Die Ursache für die Atemaussetzer ist das Erschlaffen der Muskulatur in den oberen Atemwegen, wodurch sich der Rachenbereich verengt. Wird der Atemweg hier gänzlich blockiert, entstehen beim Ein- und Ausatmen laute Schnarchgeräusche. Die nächtliche Atemstörung, bei der es im Schlaf immer wieder zu längeren Atemstillständen kommt, hat für die Patienten oft weitreichende Folgen: ­ausgeprägte Tagesmüdigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie depressive Verstimmung bis hin zu schweren Herz-Kreislauf-Folgeerkrankungen. Studien zeigen, dass bei einem Schlafapnoiker das Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall ­deutlich erhöht ist.

In der Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Marienhospital Stuttgart wird eine innovative ­operative Therapie angeboten: der Zungenschrittmacher. „Sie stellt für Patienten, die mit der Maskentherapie nicht zurechtkommen, eine sehr gute und komfortablere Alternative dar,“ bestätigt Christoph Hößle, Oberarzt an der HNO-Klinik.


Wie funktioniert der Zungenschrittmacher?

Mithilfe des Zungenschrittmachers wird der Unterzungennerv, der die Zungenmuskulatur versorgt, stimuliert. Hierfür registriert ein Atemsensor die Atembewegungen und gibt über eine Stimulationselektrode milde Impulse an den Zungennerv weiter. Die Muskulatur wird aktiviert, die Zunge streckt sich nach vorne und verschließt nicht mehr die Atemwege. Somit werden Atemaussetzer effektiv verhindert, und der Schlaf verbessert sich. „Der Zungenschrittmacher ist als Therapie gut erforscht und wurde in großen Studien erfolgreich getestet. Mehrere Zehntausend Patienten, die unter einer mittleren bis schweren obstruktiven Schlafapnoe leiden mit 15 bis 60 Atemaussetzern pro Stunde, wurden bereits weltweit behandelt," resümiert ­Christoph Hößle.

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